Familie im Fokus der Wissenschaft

Familie im Fokus der Wissenschaft

Der erste Band der Reihe ‚Familienforschung‘ bildet den Facettenreichtum des Gegenstandes und der Themen der Familienforschung ab. Hierzu haben weithin anerkannte Familienforscher und Familienforscherinnen die Gelegenheit erhalten, ihre jeweils unterschiedlichen Perspektiven auf die Familie und die Familienforschung zu erläutern und damit auch die folgenden Fragen zu beantworten: Was ist Familie? Was bedeutet Familienforschung aus der jeweiligen Forschungsperspektive? Eine Grundannahme des Readers besteht darin, dass ‚Familie‘ nicht mit einer einzigen, allgemeingültigen Definition beschrieben werden kann. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der nur im Rahmen von historischen, kulturellen und sozialen Bedingungen zu fassen ist. Als theoretischer Rahmen, der dieser vielschichtigen Dynamik von Familie gerecht wird, dient die Lebensverlaufsperspektive. Darin wird Familie als zeitveränderlicher sozialer Prozess verstanden, durch den der familiale Zusammenhang mittels aktiver Selektionen, Konstruktionen und Interaktionen hergestellt und reproduziert wird. Da sich die normative Regelung ‚typischer‘ Lebensverläufe stets in einem spezifischen räumlich-zeitlichen Kontext vollzieht, variieren Strukturen und Funktionen von Familien beträchtlich. Der vorliegende Band thematisiert solche zeitlichen und regionalen Variationen, indem familiale Handlungslogiken in ihrer Abhängigkeit von sozialem und institutionellem Wandel nachgezeichnet werden.
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