Zwischen zwei Sternen

Zwischen zwei Sternen

Deep cut – we couldn't find a description for this book.

Sign up to use

Reviews

Photo of Julia Lotz
Julia Lotz@missfoxyreads
3 stars
Oct 20, 2022

In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch die Wayfarer-Reihe von Becky Chambers vorstellen. Nüchtern betrachtet würde man diese Reihe dem Genre Sci-Fi zuordnen- Das passt auch voll und ganz und doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass auch alle, die nicht unbedingt sehr viel Spaß an diesem Genre haben, die Bücher lieben werden. Genau genommen muss man bei den Wayfarer-Büchern auch nur bedingt von einer Reihe sprechen. Sie haben eine chronologische Ordnung, die Charaktere überschneiden sich und so gibt es natürlich einige kleine Punkte, die dem Leser dabei helfen, die Geschichte besser zu verstehen, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge und eins nach dem anderen liest. Da die Geschichten aber komplett eigenständig sind, müsst ihr das gar nicht, wenn ihr das nicht wollt. Open Minded und divers Was ich an der Wayfarer-Reihe so liebe, ist ihre gesamte Konzeption. Klassische Sci-Fi-Elemente sind sehr wichtig und bilden das Grundgerüst für die Handlung. Elementar ist jedoch alles, was dazwischen passiert. Das umfasst zum einen die Beschreibung der verschiedenen Völker, ihrer Kulturen und Lebensweisen als auch das Handeln der Charaktere des Buches miteinander und untereinander. Und das alles ist – man kann es nicht anders sagen – voll von Diversität und einer sehr offenen Grundhaltung. In diesen Büchern, die weit in der Zukunft spielen, finden wir eine Gesellschaft vor, die weitestgehend offen ist für alle Themen, die aktuell zum einen die LGTBQ+-Szene zum anderen die PoC und viele weitere maginalisierte Gruppen beschäftigen. Die uns zugegebenermaßen alle beschäftigen oder beschäftigen sollten. Natürlich gibt es auch innerhalb dieses Kosmos einzelne Aspekte, die noch nicht perfekt sind. Ganz klar im Zentrum steht im ersten Band zum Beispiel eine Art Flüchtlingsproblematik und das Zusammentreffen mit einer neuen und fremden Kultur, im zweiten Band ist es die Frage nach der Menschlichkeit und Akzeptanz von KIs. Von dieser ganzen Gestaltung war ich sehr begeistert und überrascht, denn ich hatte bei einem Sci-Fi-Roman zunächst etwas anderes erwartet. Action darf auch nicht fehlen Natürlich besitzt auch die Wayfarer-Reihe klassische Sci-Fi-Elemente, die allen eingefleischten Fans zugutekommen. In Band 1 muss eine Weltraum-Crew einen Reisetunnel zu einer neu entdeckten Galaxie legen, was natürlich mit einer langen Reise und vielen Gefahren verbunden ist. Band 2 ist dahingegen etwas ruhiger: Wir begleiten eine KI in eine neue Welt und gehen mit ihr dem Geheimnis einer verloren geglaubten KI auf die Spur. Dennoch: Diese Elemente sind, wie oben schon erwähnt, mit den anderen Aspekten des Buches verwoben und ihr solltet bedenken, dass ihr nicht ein klassisches Weltraumabenteuer, wie beispielsweise Die Krone der Sterne, oder einen klassischen Sci-Fi-Roman, wie zum Beispiel Kollaps, vor euch habt. Und wie haben mir die Bücher gefallen? An dieser Stelle möchte ich euch nach den ganzen Informationen natürlich auch noch verraten, wie mir die Bücher gefallen haben. Ich denke, ihr habt nach meiner Schwärmerei oben schon einen sehr guten Eindruck davon. Den kann ich so auf jeden Fall bestätigen. Besonders Teil 1 schien wie für mich geschrieben! Ich mochte die ganzen diversen Themen aber besonders mochte ich auch die Handlung selbst und das verflocht sich natürlich zu einem großartigen Gesamtpaket. Ich habe mich schon nach wenigen Seiten in die Crew der Wayfarer verliebt und war völlig gefangen in dem Abenteuer, dass auf die Crew gewartet hat. Durch die Reise, die bestritten werden muss, kommt man zu vielen neuen Orten, zu unterschiedlichen Kulturen und erlebt ständig was. Band 2 mochte ich auch sehr, allerdings merkte ich sehr schnell, dass mir die Crew fehlte, die ich in Band 1 so ins Herz geschlossen hatte. Auch bewegt sich "Zwischen zwei Sternen"  hauptsächlich nur auf einem Planeten, was mich viele der Aspekte vermissen lies, die ich an Band 1 so mochte. So konnte mich dieses Buch nicht so sehr mitreißen, wie Band 1. Hier das Niveau zu halten, was jedoch auch mehr als schwer. Ich freue mich, zu erfahren, wohin Band 3 uns führt und ob hier wieder ein Bogen zum ersten Teil geschlagen wird.

Photo of Sonja H
Sonja H@sonjah
4 stars
Aug 12, 2022

Das erste Buch dieser Reihe hatte ich bereits vor einiger Zeit gelesen. Es konnte mich eigentlich nicht so recht begeistern, dennoch griff ich aus einer Laune heraus zum zweiten Band, der mir in einer örtlichen Buchhandlung ins Auge gesprungen war. Ich habe diesen Kauf nicht bereut. Die Hauptfiguren Wie schon im ersten Band stehen auch in diesem die Figuren im Vordergrund, weniger die SciFi-Welt als solche. Doch während es in Teil 1 eine ganze Crew ist, deren Weg wir folgen, so ist es hier auf zwei bzw. drei Charaktere begrenzt.  Zunächst ist da Sidra, die zuvor als Lovelace ein Schiff gelenkt hat. Sie ist eine hochentwickelte KI, die nun in einem synthetischen Körper steckt, der ihr einerseits mehr Freiheiten gibt, sie andererseits jedoch beschränkt. Außerdem lernen wir Pepper kennen, die Technikerin, die Lovelace damals gerettet hat. Sie gehört zwar zur menschlichen Rasse, wurde allerdings viele Jahre liebevoll von einer KI namens "Eule" aufgezogen und ihrerseits gerettet.  So unterschiedlich die Herkunft von Sidra und Pepper auch sein mag, so sehr ähneln sie sich in ihrer Entwicklung. Beide müssen ihre Umgebung erkunden, sich darin zurechtfinden, ihre Stärken und Schwächen ausloten, um sich schließlich über ihre Umstände erheben zu können.  Diversity  Die Autorin verwebt geschickt diese Schicksale von Mensch und KI zu einer faszinierenden Geschichte in einer Welt voller schillernder Wesen, für die es nicht auf das Äußere oder das Geschlecht ankommt. Vielmehr geht es um ein friedliches, verständnisvolles Miteinander in einer sehr diversen Gesellschaft und darum, offen zu sein für das, was einen verbindet.  Es sind nicht die Unterschiede, die Chambers im Gegensatz zu vielen anderen SciFi-Autoren hervorhebt, sondern die Gemeinsamkeiten. Diversity bedeute für sie optische, soziologische und kulturelle Vielfalt, die letzten Endes aber darauf fußt, dass jedes Individuum empfindsam ist und seinen Platz in der Welt nur mit Hilfe anderer ausfüllen kann. Diversity ist in diesem Buch gelebte Selbstverständlichkeit. Mein Leseeindruck Mich hat "Zwischen den Sternen" emotional stärker berührt, als ich es erwartet hatte.  Peppers Überlebenswille, Eules Hilfsbereitschaft und Sidras Selbstfindung haben mich nachdenklich gestimmt. Gäbe es zwischen KI und Mensch am Ende vielleicht doch so keine große Kluft, wie einige Prognosen es andeuten, wenn KIs empfindungsfähig wie wir wären? Würde der Verstand tatsächlich die Emotionen überlagern oder wäre es nicht doch alles ein wenig komplexer?  Mir hat der zweite Band der Wayfarers-Reihe ausgesprochen gut gefallen, so gut, dass ich den dritten Band vorbestellt habe, der Ende März auf Deutsch erscheinen wird. Ein lesenswertes Buch auch die diejenigen, die nicht gern zu SciFi greifen.

Photo of Benjamin
Benjamin@bekado
5 stars
Jan 4, 2022
Photo of booksandanni
booksandanni @booksandanni
4 stars
Nov 17, 2021