Lebende Körper biologisches und anthropoligisches Wissen bei Rilke, Döblin und Jünger
Die Wissensfigur des lebenden Körpers konstituiert eine diskursive Formation, die den Menschen als Natur- und Kulturwesen betrifft und in einen neuen epistemologischen Bezugsrahmen stellt. In der latenten Anthropologie der Biologie und der Bio-Kybernetik, in der Philosophischen Anthropologie als auch in der literarischen Anthropologie der Moderne erscheint der Mensch als ein plastisches Wesen, das der Formung und der Stabilisierung bedarf. Über die Wissensfigur des lebenden Körpers wird nicht nur die Notwendigkeit einer solchen Formung biologisch begründet, sondern das Wissen vom lebenden Körper bringt formale Modelle hervor, die den Menschen als ein Wesen, das in Form zu bringen ist, beschreiben. Die Arbeit untersucht, wie die Figur des lebenden Körpers Theorien der Steuerung, Regulation und Kontrolle bereitstellt, die an-wendbar sind auf Maschinen, Tiere und Menschen. Für die literarische Moderne wird am Beispiel von Rainer M. Rilke, Alfred Döblin und Ernst Jünger herausgearbeitet, wie die Texte dieser Autoren in die wissenschaftlichen Diskurse zu verorten sind und wor-in die spezifisch literarischen Thematisierungen des lebenden Körpers bestehen.