Rituale und die Ordnung der Welt Darstellungen aus Heidelberger Handschriften und Drucken des 12. bis 18. Jahrhunderts
Rituale ordnen die Welt. Dies gilt insbesondere fur jene Epochen wie das Mittelalter und die Fruhe Neuzeit, in denen keine geschriebenen Verfassungen, Gesetzesbucher und Verwaltungsordnungen das Zusammenleben der Menschen regelten. Als wiederholbare, symbolisch aufgeladene Akte bildeten Rituale soziale Ordnung und legitime Herrschaft nicht nur ab, sondern stellten Autoritat, Vorrang und Hierarchie uberhaupt erst her. Die Bedeutung der Rituale fur die europaischen Gesellschaften der Vormoderne spiegelt sich in der Aufmerksamkeit, die ihnen die Zeitgenossen in Texten und Bildern schenkten. Der Band zeigt die Macht des Rituals in Politik, Religion, Gesellschaft und Recht am Beispiel von Handschriftenminiaturen, Holzschnitten und Drucken des 12. bis 18. Jhds. aus den Tresoren der Universitatsbibliothek Heidelberg.