Thomas Glavinic

Jonas wächst bei seinem besten Freund Werner auf, dessen Familie in allerlei dubiose Machenschaften verwickelt ist. Später fängt er an, die Welt zu durchwandern, rastlos fährt er von einer Stadt in die nächste, kauft eine heruntergekommene Wohnung in Rom, lässt sich ein fünfstöckiges Baumhaus bauen und eine ganze Insel einrichten. Bis er eines Tages Marie trifft.

Roman

Das grössere Wunder

Kristina Bonitz

„Elend wird nach Richter gemessen“ lautete die Antwort. „Wovon reden Sie da?

«Von Erdbeben. Oder eigentlich davon, wie man Erdbeben und Elend misst. Die Mercalli-Skala endet bei 12. Richter ist prinzipiell nach oben offen. Übelkeit, Elend, Depression – alles Richter. Freude, Lust, Glück - alles Mercalli.«

Keiner von ihnen hatte etwas, das ihn groß machte. Werner hat das. Irgendwann wird er mich nicht mehr wollen, doch bis dahin nehme ich mir alles, was ich von ihm kriegen kann. 

Das größere Wunder

Robin Collin

Nick Bicko

This one made me mad. 

The story was alright at best, I hoped for more or maybe something else, considering it's about a climb to Mount Everest and I've already read Krakauers "Into Thin Air".

But, the way the story was told drove me insane. This book is told in chapters alternating between past (the protagonists childhood and youth) and the present (the Everest ascend).

This was done in such a way that there often was a cliffhanger worked towards, just to then jump into the next chapter (the other timeline), and when that's done and you switch back again, the event (the cliffhanger from the chapter before) is now already over and only referenced in half a sentence, as if it was just an insignificance.
Maybe this was an intended stylistic device, but it just didn't work out for me and felt extremely frustrating.

Also: None of the persons made me feel something for them or care, everyone was just so bland, unauthentic and unapproachable.

At least it was an easy read with a good flow. I was back in within minutes after I put it aside for several months in between. 

Marcel

Bisschen gelacht, überraschend viel geweint, sehr genossen.
https://uarrr.org/2020/02/26/das-groe...

Jonas ist Tourist in einer Todeszone, er nimmt an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil. Während des qualvollen Aufstiegs hängt er seinen Erinnerungen nach. An seine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Bruders Mike, an seine endlosen Reisen nach Havanna, Tokio, Jerusalem und Oslo. Und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert. Thomas Glavinics neuer Roman ist eine Expedition ins Ungewisse – ein unvergleichliches Buch, packend und verstörend zugleich, von einer leidenschaftlichen Energie und enormen Suggestivkraft. Und ein Buch der Liebe.

Artas Bartas

Jonas besteigt den höchsten Berg der Welt. In den Pausen zwischen dem anspruchsvollen Aufstieg und Anfällen von Höhenkrankheit erinnert er sich an sein Leben und träumt von einer verlorenen Liebe, die Marie heißt. Diese Rückblenden erzählen von der seltsam Kindheit der Hauptperson des Buchs. Jonas, sein autistischer Zwillingsbruder Mike und der beste Freund Werner wachsen in einem großen Haus in einer kleinen Stadt auf. Ein lokaler Mafia-Pate spielt für die drei Jungen die Rolle eines Vaters. 

Jonas erwachsenes Leben ist genauso seltsam. Als reicher Mann muss er sich nicht um den Alltag kümmern. Stattdessen fliegt er um die Welt auf der Suche nach dem Verlorenen Lebenssinn. Er geht eine lange Liste von Freundinnen durch. Und schließlich gibt es eine verrückte Liebesbeziehung mit Marie, deren bittersüße Erinnerungen Jonas dazu treiben, immer höher auf den Gipfel des Everest zu steigen.

Wenn Sie das gelesen haben, denken Sie wahrscheinlich, wow, das klingt nach einem aufregenden Buch. Und genau das ist das Problem mit “Das größere Wunder,” es folgt der richtigen Formel, liefert aber ein schreckliches Ergebnis. 

Nehmen Sie zum Beispiel die Handlungsstränge des Buches. Jonas besucht so viele verschiedene Städte, dass dieses Buch fast einen eigenen Reiseführer benötigt. Hin und wieder deutet das Buch auch an, dass es jetzt losgeht — es gibt ein Terrorakt, eine blutige Begegnung mit Yakuza, eine mysteriöse Wohnung in Rom — aber letztendlich dienen diese alle Geschichten nur dazu zu zeigen, wie leer Jonas Leben und wie arm Thomas Glavinics Vorstellungskraft ist.

Aber was dieses Buch entsetzlich macht, ist die Hauptfigur. Jonas ist oberflächlich, ich-besessen, narzisstisch und — Sünde aller Sünden — LANGWEILIG. Als Jonas ein Teenager ist, unterwirft er sich Andere durch physische und psychische Gewalt. Wenn er erwachsen ist, vermindert er die Gewalt und verwendet stattdessen Geld. Jonas kommt nie auf den Gedanken, dass andere Menschen berechtigte Gefühle haben und er sich mit diesen Gefühlen auseinandersetzen könnte, indem er Empathie zeigt oder zumindest versucht, darüber nachzudenken, was die Anderen sagen. 

Auch wenn Jonas seine persönlichen Projekte durchführt, tut er alles halbherzig und zeigt keine emotionale Beteiligung. In Norwegen lässt er sich ein großes Holzhaus im Wald bauen; in Neuseeland veranlasst er, einen verlassenen Eisenbahnwagen nach Deutschland zu überführen; und in Weißrussland versucht er, eine Gruppe obdachloser Kinder zu retten. Letztendlich machen all diese Dinge absolut keinen Unterschied, wie Jonas die Welt sieht, sich selbst fühlt, oder wie sich sein Leben entwickelt. Mit anderen Worten, ist Jonas nach 20 Lebensjahren unbegrenzter Möglichkeiten immer noch so ratlos wie am Anfang. Was für ein vergeudetes Leben.

All dies stellt mich vor eine große Frage: Wie um alles in der Welt wurde dieses Buch ein nationaler Bestseller? Es ist lang. Es ist langweilig. Es ist schlecht geschrieben. Und trotzdem ein Bestseller.

Ich vermute, dass Thomas Glavinic zwei Schwächen der deutschen Seele ausnutzt. Zuallererst ist es die Liebe zum Reisen. Deshalb ist das Buch voller sinnloser Reisen und der Hauptdarsteller reflektiert sein Leben am Hang des Everest und nicht in einem örtlichen Krankenhaus in Kettwig, Essen. Zweitens ist es der Wunsch, der Routine zu entkommen. Deshalb macht der Autor seinen Protagonisten zu einem superreichen Kerl ohne Freunde oder Familie. Auf diese Weise muss er sich keine Sorgen machen, ob er um 7 Uhr morgens den Zug erwischt oder die Kinder ein Abendessen gegessen haben.

Kurz gesagt, dies ist das schlechteste deutsche Buch, das ich je gelesen habe, und ich möchte Sie dringend bitten, meinen Fehler nicht zu wiederholen. Wenn Sie ein großartiges Buch über den eine Besteigung auf den des Everests lesen möchten, lesen Sie lieber “In eisige Höhen” von Jon Krakauer. Wenn Sie ein großartiges Buch über Jungen die männliche Adoleszenz lesen möchten, würde ich “Beatles” von Lars Saabye Christensen empfehlen. Aber bitte verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit diesem Buch.

Das grössere Wunder Roman

Reviews

Highlights