Wesley Chu

 Cassandra Clare

Die ältesten Flüche 1 - Roman

Die roten Schriftrollen

sara gerner

Magnus und Alec sind mit Abstand eines meiner liebsten fiktionalen Paare. Noch dazu habe ich einen sentimentalen Bezug zu Magnus – dementsprechend war ich ziemlich erfreut, als ich davon erfahren habe, dass die beiden eine eigene Geschichte bekommen.
Es gibt drei Aspekte, die mich an dem Buch störten.
Was mir zuerst auffiel: Der Schreibstil. An manchen Stellen war er überraschend matt, was die Handlung oftmals noch langatmiger werden ließ, dann gab es hingegen wieder Passagen, wo ich mir dachte: Huh, wirklich schöne und aussagekräftige Bilder – als würde der Schreibstil wechseln. 
Während ich mich über Magnus (wie immer) amüsieren konnte und mich in seiner Gedankenwelt eher gut zurechtfand, kam mir Alec phasenweise fremd und seltsam vor – normalerweise hat seine Figur etwas an sich, das mich wärmt, mir viel Vertrauen schenkt, wo eine Stärke ruht, die von innen kommt. Hier kam er mir allerdings sehr zappelig vor, hatte viele Gedanken- und Handlungssprünge, die ich nicht immer nachvollziehen konnte, und war in seiner Figur eher unrund, als hätte man sich über seine Gestaltung, seine Ziele, seine Person, seine Leidenschaften keine wirklichen Gedanken gemacht. Erst zum Ende hin wurde er mir dann wieder vertrauter. 
Was mich schon zu meinem letzten Punkt führt: Inhalt und Handlung. Der Spannungsbogen drehte sich für mich zu offensichtlich im Kreis: Alec und Magnus wollen sich entspannen, knutschen, es kommt zu Mehr, sie werden von einem Dämon oder einer Person unterbrochen und müssen rasch etwas lösen bzw. bekommen einen Tipp über den Kult. Okay. Beide Figuren – auch die Rahmenbedingungen – fügten sich für mich nicht immer ganz – manche Passagen wurden durch Gespräche mit bekannten Figuren hinausgezögert, ohne inhaltlich sonderlich relevant zu sein. Dazu kommt, dass sowohl Magnus als auch Alec manchmal ohne einem konkreten Ziel handelten – als wären sie beide antriebslos in ihrer Beziehung, als auch in ihren Idealen. Erst bei den letzten hundert Seiten bekam ich endlich ein Gefühl dafür, dass die beiden ein Team sind.
Zusammenfassend waren meine Erwartungen sehr hoch und wurden nur milde erfüllt – es war eine aufregende, zum Teil auch wirklich sehr liebevoll erzählte Geschichte. Allerdings gab es auch einige Punkte (s.o.), die mich irritierten. Nichtsdestotrotz bin ich schon auf den zweiten Teil gespannt.

Die roten Schriftrollen Die ältesten Flüche 1 - Roman

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