Dietmar Dath

Oder Naturgesetze, Alter! Roman

Neptunation

Azrael Montana

Liest sich, wie ein typischer Feuilletonartikel. Pretentiös, wortreich nichtssagend und raubt Wichtigem mit Gehalt den Platz. 
Ich sehnte mich während dem Lesen stets nach Passagen, die dem Worldbuilding und dem Fortschritt der Handlung dienten. Nach dem Umblättern von 30 Seiten dann die Ernüchterung: die bestialische Attacke auf meine Geduld ging ungesühnt weiter mit der 31. Seite popkultureller Belanglosigkeiten, zusammenhangsloser Wissenschaftskritik, teils mehrsprachigem Smalltalk (toll), ermüdende Details aus dem Leben der nebulösen Charaktere gewürzt mit etwas Nostalgie für den Staatskapitalismus des Ostens. Und wie das alles zusammenhängt. Also die Aspekte unter sich, nicht mit der Handlung oder der Welt, versteht sich. Das wäre ja zu einfach. 
Die grundlose Länge und Komplexität der Schachtelsätze mögen ebenso pretentiösen Rezensenten aus der "intellektuellen Elite" imponieren, wie die Klappentexte beweisen. Wie wir wissen ist Länge aber nicht alles. Die mangelnde Sprachästhetik wechselwirkt mit dem schwachen Inhalt und mündet in eine Art Resonanzkatastrophe, die am Ende zum gewaltsamen und vorzeitigen Abbruch des Leseunterfangens führt.
Nach 270 Seiten meine bedingungslose Kapitulation. Aber unter Protest!

Neptunation Oder Naturgesetze, Alter! Roman

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