Kumpel und Genossen Arbeiterschaft, Betrieb und Sozialdemokratie in der bayerischen Montanindustrie 1945 bis 1976
Mit dem Konkurs der oberpfälzischen Maxhütte im Sommer 2002 endete ein bedeutendes Kapitel bayerischer Wirtschaftsgeschichte. 150 Jahre nach der Gründung erloschen die Hüttenfeuer in "Bayerns Ruhrgebiet", das einmal 10.000 Menschen Lohn und Brot gab. Der Autor untersucht die Hintergründe der Krise und beschreibt die Arbeitswelt von Industriearbeitern zwischen 1945 und der weltweiten Stahlkrise in den siebziger Jahren. Im Mittelpunkt stehen die Regionen zwischen Sulzbach-Rosenberg, Maxhütte-Haidhof, Schwandorf und Wackersdorf, die lange als "rote Inseln" in der konservativen Oberpfalz galten. Was aber blieb vom sozialdemokratischen Milieu nach Krieg und Verfolgung? Und wie veränderte sich das Profil von SPD und Gewerkschaften in den fünfziger und sechziger Jahren? Der Autor macht deutlich, wie einschneidend die Studentenbewegung von 1968 war und wie sehr sich die alte Arbeiterbewegung unter dem Druck der jungen "Revoluzzer" veränderte. Gestützt auf eine Vielzahl neuer Quellen wird in "Kumpel und Genossen" ein wichtiges und bislang kaum erforschtes Stück deutscher Gesellschaftsgeschichte erzählt. Der Autor Dietmar Süß, geb. 1973 in Neuss, 1999 bis 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte, seit 2001 Mitarbeiter bei der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für dieses Werk wurde Dietmar Süß mit dem Doktorandenpreis der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz ausgezeichnet. Aus der Presse: "Die bisherigen Bände der Reihe, zu denen auch Dietmar Süß preisgekrönte Studie über die Arbeiterschaft der Montanindustie im 'Bayerischen Ruhrgebiet' der Oberpfalz zählt, beruhen sämtlich auf soliden Quellenstudien und sind sehr sorgfältig redigiert worden. 'Bayern im Bund' wird nicht nur endlich Licht in die dunkle Geschichte der fünfziger und sechziger Jahre bringen, sondern auf lange Zeit das Standardwerk zum Thema sein; [...]" Christian Jostmann, in: SZvom 29.01.2003 "Methodisch höchst anspruchsvoll, gelingt es dem Autor, sperrige Begriffe und schwierige Zusammenhänge so anschaulich darzustellen und zu verknüpfen, daß es dem Leser Freude macht, sich mit ihnen zu befassen" Werner Abelshauser, in: FAZ vom 29.04.2003