Therese Raquin Mit Illustrationen von Horace Castelli
Therese Raquin, in Oran geboren, wächst bei einer Tante im französischen Provinzstädtchen Vernon zusammen mit ihrem kränklichen Cousin Kamill auf. Die Tante besteht auf einer Hochzeit zwischen Therese und ihrem Sohn. Nach der Hochzeit geht die Familie nach Paris, wo die Mutter ein schäbiges Nähgeschäft erwirbt. Therese betreibt zusammen mit ihrer Tante den Laden, während ihr Mann Kamill als kleiner Beamter bei einer Eisenbahngesellschaft arbeitet. Die erzwungene Ehe erweist sich als leidenschaftslos und langweilig. Therese betrügt ihren Mann mit dessen bestem Freund Lorenz, einem gescheiterten Maler ohne jedes Talent. In dieser sexuell freizügigen und leidenschaftlichen Beziehung glauben beide glücklich zu sein und schmieden Pläne, Kamill zu töten, um ihre Beziehung offen ausleben zu können. Bei einem Sonntagsausflug auf der Seine ertränkt Lorenz Kamill; anschließend deklarieren er und Therese den Mord als Unfall. Nach einem Jahr heiraten Therese und Lorenz. Allerdings hat die Beziehung seit dem gemeinsamen Mord an Kamill an Leidenschaft deutlich verloren. Das Paar ist von Albträumen und Gewissensbissen geplagt. Verfolgungswahn und Halluzinationen machen das Leben der beiden unerträglich. Die inzwischen gelähmte und sprechunfähige Madame Raquin wird Zeugin von einem dieser Anfälle, doch bleibt ihre Anklage bei den an ein trautes Familienglück glaubenden Hausfreunden unerkannt. Es kommt zu gegenseitigen Schuldzuweisungen und Gewalt. Die einst leidenschaftliche Beziehung endet im gemeinsamen Selbstmord.