Gastarbeiter für Europa Die Wirtschaftsgeschichte der frühen europäischen Migration und Integration
Das neue Buch von Heike Knortz verdeutlicht den Zusammenhang von bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einsetzenden Migrationsbewegungen und wirtschaftlicher Zusammenarbeit in Europa. Die Wirtschaftshistorikerin verbindet in ihrer Analyse historische Migrationsforschung mit Wirtschaftsgeschichtsschreibung und macht deutlich, dass dabei insbesondere die frühe italienische Arbeitsmigration als integraler Bestandteil der europäischen Integration und des wirtschaftlichen Wiederaufbaus Europas nach 1945 zu sehen ist. Die italienische Regierung suchte mit der Forcierung der Emigration nicht nur die Arbeitslosigkeit in Italien zu reduzieren, sondern über die Heimatüberweisungen der im Ausland arbeitenden Italiener auch ihre Zahlungsbilanz zu entlasten. Entsprechend wurde beispielsweise im Rahmen des Marshall-Plans nach einer europäischen, insgesamt aber auch nach einer globalen internationalen Lösung gesucht.