Der Gurukul-Kangri oder die Erziehung der Arya-Nation

Der Gurukul-Kangri oder die Erziehung der Arya-Nation Kolonialismus, Hindureform und 'nationale Bildung' in Britisch-Indien (1897-1922)

Das vorliegende Buch analysiert die Implikationen eines Kulturkontaktes unter kolonialen Bedingungen. Anhand eines Fallbeispiels aus Britisch-Indien zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird das Spannungsfeld zwischen der Forderung nach geistiger Dekolonisation einerseits und dem Bedurfnis nach selektiver Annahme von Elementen der Moderne andererseits untersucht. Es beleuchtet exemplarisch die Rolle einer spatkolonialen Erziehungsinstitution und des von ihr propagierten Bildungsideals fur die Konstituierung einer kulturell und religios gefarbten nationalen Identitat. Eckpfeiler dieses Prozesses der nationalen Identitatsstiftung sind u. a. die eugenische 'Veredlung' der Bevolkerung, die Ver- breitung staatsburgerlicher Tugenden, die Schaffung einer 'Nationalgeschichte', sowie die Verbreitung einer einheitlichen 'Nationalsprache'. Die Studie verknupft damit ein aktuelles Forschungsproblem der Politikwissenschaft mit Fragestellungen und Methodik von Geschichtswissenschaft und Moderner Indologie. Auf einer ubergreifenden Ebene pladiert das Buch fur eine Erweiterung der Perspektive bei der Analyse kolonialer Prozesse. Die Fallstudie demonstriert, dass die alleinige Fokussierung auf die 'Peripherie', die seit einiger Zeit den akademischen Diskurs der betroffenen Disziplinen bestimmt, zu kurz greift. Wichtige Aspekte des transkulturellen Phanomens 'Kolonialismus' bleiben unverstandlich, wenn man den kolonialen Kontakt nicht als reziproke Beziehung begreift und auch ereignis- und geis- tesgeschichtliche Verflechtungen mit der 'Metropole' gebuhrend berucksichtigt. Das vorliegende Buch analysiert die Implikationen eines Kulturkontaktes unter kolonialen Bedingungen. Anhand eines Fallbeispiels aus Britisch-Indien zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird das Spannungsfeld zwischen der Forderung nach geistiger Dekolonisation einerseits und dem Bedurfnis nach selektiver Annahme von Elementen der Moderne andererseits untersucht. Es beleuchtet exemplarisch die Rolle einer spatkolonialen Erziehungsinstitution und des von ihr propagierten Bildungsideals fur die Konstituierung einer kulturell und religios gefarbten nationalen Identitat. Eckpfeiler dieses Prozesses der nationalen Identitatsstiftung sind u. a. die eugenische 'Veredlung' der Bevolkerung, die Ver- breitung staatsburgerlicher Tugenden, die Schaffung einer 'Nationalgeschichte', sowie die Verbreitung einer einheitlichen 'Nationalsprache'. Die Studie verknupft damit ein aktuelles Forschungsproblem der Politikwissenschaft mit Fragestellungen und Methodik von Geschichtswissenschaft und Moderner Indologie. Auf einer ubergreifenden Ebene pladiert das Buch fur eine Erweiterung der Perspektive bei der Analyse kolonialer Prozesse. Die Fallstudie demonstriert, dass die alleinige Fokussierung auf die 'Peripherie', die seit einiger Zeit den akademischen Diskurs der betroffenen Disziplinen bestimmt, zu kurz greift. Wichtige Aspekte des transkulturellen Phanomens 'Kolonialismus' bleiben unverstandlich, wenn man den kolonialen Kontakt nicht als reziproke Beziehung begreift und auch ereignis- und geis- tesgeschichtliche Verflechtungen mit der 'Metropole' gebuhrend berucksichtigt.
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