Harry Mulisch

eine Reportage

Strafsache 40/61

Gregor Gross

Er ist die Differenz zwischen Künstler und Mörder. Und wenn ich gesagt habe, daß Kunstwerke die Schatten sind, die künftige Ereignisse vorauswerfen, so sage ich jetzt, daß Eichmann keinen Schatten geworfen hat, weil er nicht das ist, worüber Künstler schreiben, sondern weswegen sie schrieben: Das neue Element, das sie beunruhigt nahen fühlten und das den papierenen Cali- gari als einen wirklichen Hitler erst möglich machte - das Symbol des »Fortschritts«.

Auf Nietzsche komme ich noch zurück: Er hätte zweifellos zu Hitlers heftigsten Gegnern gehört [..] Daß die Dadaisten und Surrealisten integral von Hitler als entartet angeprangert wurden, sagt genug: er, der mit der Wirklichkeit das tat, was sie mit Formen taten, erkannte in ihnen Seine Erzfeinde.

Sie kann nicht mehr an Gott glauben, darum will sie jetzt zumindest an den Teufel glauben. 

Wann wird ein Politiker sich einmal gegen den Wohlstand einsetzen? Und das nicht nur vorübergehend, um größeren Wohlstand zu versprechen, sondern ein für allemal, weil er menschenunwürdig ist- ebenso wie die Armut.

Von den Verbrechen, die in Hitlers Machtbereich be- gangen wurden, behaupten die Neonazis (nicht Eichmann): Es sind Lügen. Die Deutschen behaupten: Es waren die Nazis. Die Europäer behaupten: Es waren die Deutschen. Die Amerikaner behaupten: Es waren die Europäer. Die Asiaten und Afrikaner behaupten: Es waren die Weißen. 

Harry Mulisch, der 1961 bereits Bücher veröffentlicht und später zu einem der bedeutendsten Autoren der Niederlande wird, wohnt dem Prozeß gegen Adolf Eichmann bei. Das Buch entstand aus einer Reihe von Artikeln darüber. Mulisch stellt sehr interessante Gedanken an über Eichmann und die Nationalsozialisten, über die Bedeutung ihrer Taten für uns alle, aber auch über Probleme in der Prozeßführung, Eitelkeiten beim Ankläger und vor allem die überall bereits deutliche Verdrängung des Geschehenen, s. z.B.:

> Von den Verbrechen, die in Hitlers Machtbereich be- gangen wurden, behaupten die Neonazis (nicht Eichmann): Es sind Lügen. Die Deutschen behaupten: Es waren die Nazis. Die Europäer behaupten: Es waren die Deutschen. Die Amerikaner behaupten: Es waren die Europäer. Die Asiaten und Afrikaner behaupten: Es waren die Weißen.

Ein für immer wichtiges Buch, um zu verstehen, wie leicht wir alle den Abgrund überqueren können.

Harry Mulisch, der 1961 bereits Bücher veröffentlicht und später zu einem der bedeutendsten Autoren der Niederlande wird, wohnt dem Prozeß gegen Adolf Eichmann bei. Das Buch entstand aus einer Reihe von Artikeln darüber. Mulisch stellt sehr interessante Gedanken an über Eichmann und die Nationalsozialisten, über die Bedeutung ihrer Taten für uns alle, aber auch über Probleme in der Prozeßführung, Eitelkeiten beim Ankläger und vor allem die überall bereits deutliche Verdrängung des Geschehenen, s. z.B.:

> Von den Verbrechen, die in Hitlers Machtbereich be- gangen wurden, behaupten die Neonazis (nicht Eichmann): Es sind Lügen. Die Deutschen behaupten: Es waren die Nazis. Die Europäer behaupten: Es waren die Deutschen. Die Amerikaner behaupten: Es waren die Europäer. Die Asiaten und Afrikaner behaupten: Es waren die Weißen.

Ein für immer wichtiges Buch, um zu verstehen, wie leicht wir alle den Abgrund überqueren können.

Strafsache 40/61 eine Reportage

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