Die Wahrheit lügen die Renaissance des Erzählens in der jungen österreichischen Literatur
In der österreichischen Gegenwartsliteratur findet heute eine Renaissance des Erzählens statt. Die junge AutorInnengeneration hat sich von der sprachkritischen Haltung in der Tradition der Wiener Gruppe ebenso gelöst wie von der zeitkritischen und zeithistorisch interessierten "Bewältigungsliteratur" und nähert sich der Realität mit einem unbekümmerten und freien Zugang an. Helmut Gollner hat für diesen Band Interviews mit AutorInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen und KritikerInnen aus Österreich geführt, in denen der neuen Erzählhaltung auf den Grund gegangen wird: Lässt sich der alte Avantgarde-Begriff neu besetzen? Ist das neue Erzählen ein altes, knüpft es an die spezifisch österreichischen Erzähltraditionen des 20. Jahrhunderts an? Welche Rolle spielt der Literaturbetrieb? Was bedeutet ein neues Erzählen unter den Bedingungen des konkurrenzlosen, globalisierten Kapitalismus? Ist ideologie- und autobiografiefreies Erzählen möglich? Gibt es eine Modernität der Postmoderne? Die Antworten auf diese und weitere Fragen nach den Voraussetzungen, Tendenzen und Problemen der jungen Erzähloffensive stammen von Martin Amanshauser, Bettina Balàka, Dimitré Dinev, Franzobel, Thomas Glavinic, Josef Haslinger, Paulus Hochgatterer, Daniel Kehlmann, Lydia Mischkulnig, Ernst Molden, Herbert Ohrlinger, Evelyn Schlag, Ferdinand Schmatz, Wendelin Schmidt-Dengler, Margit Schreiner, Franz Schuh, Daniela Strigl, Vladimir Vertlib und Klaus Zeyringer.