Der lange Weg in die Gegenwartsliteratur Studien zur Geschichte des literarischen Feldes in Deutschland von 1960 bis 2000
Wo ist der literaturgeschichtliche Ort der Gegenwartsliteratur? Die Studie zielt, anders als ereignisgeschichtlich ausgerichtete Versuche, auf eine Strukturgeschichte, die sich auf Pierre Bourdieus Konzept des literarischen Feldes stützt. So wird der Blick frei für die lange Genese der Gegenwartsliteratur seit den 1960er Jahren. Der erste Teil rekonstruiert die Formation des deutsch-deutschen literarischen Feldes. Der zweite Teil widmet sich der Gegenwartsliteratur seit den 1990er Jahren. Autorpositionen werden insbesondere über symptomatische Konflikte und Konkurrenzstellungen situiert (Hans Magnus Enzensberger und Peter Weiss). Weitere Studien betreffen die Autorposition u.a. von W.G. Sebald, die Popliteraten, das literarische „Fräuleinwunder“, Daniel Kehlmann und Elfriede Jelinek. Die Arbeit stellt den ersten systematischen Versuch einer feldanalytischen Literaturgeschichte der Gegenwartsliteratur dar. Sie versteht sich als eine Weiterentwicklung der Feldanalyse Bourdieus und ist damit ein Beitrag zur Diskussion einer Literaturgeschichte „nach der Sozialgeschichte“.