Politische Dimensionen der deutschbaltischen literarischen Kultur
Die literarische Kultur des 17. bis 19. Jahrhunderts war auf dem Gebiet der heutigen Republiken Estland und Lettland durch Auseinandersetzungen um Konfession, Stand und Nation geprägt und artikulierte sich zunächst weitgehend auf Deutsch, dann auch auf Estnisch und Lettisch. Einen Höhepunkt erlebte sie in den Epochen der Aufklärung und der nationalen Bewegungen, als die allgemeine bürgerliche Teilhabe immer dringender gefordert wurde. Nicht nur die Publizistik sowie die juristische und religiöse Gebrauchsliteratur, sondern auch die Dichtung hatten in der multikulturellen Gesellschaft des Baltikums eine politische Dimension.