Das Rätsel der Macht Michel Foucaults Machtbegriff und die Krise der Revolutionstheorie
Die vorliegende Arbeit, die als Diplom-Arbeit verfasst und im September 1980 bei Johannes Agnoli eingereicht wurde, war das Resultat einer Auseinandersetzung mit Michel Foucault, der man sich in Berlin Ende der 1970er Jahren nur schwer entziehen konnte. »Jeder Aussage, gleichgültig, ob sie als Affirmation, als Kritik oder als Negation gemeint ist, liegt ein positiver Gehalt zugrunde. Die Reflexion auf diesen, meist unbewußten Gehalt gibt anderen erst die Möglichkeit, aber auch sich selbst, abgegebene Urteile auf ihren Wirklichkeitsgehalt hin zu überprüfen. Letzteres will nichts anderes besagen, als daß ein konsequent durchgeführter Skeptizismus sich über die eigene Positivität ebenso hinwegtäuscht, wie jede Form von Partikularismus (Empirismus, wissenschaftlicher Rationalismus und auch der Positivismus à la Foucault) darüber stolpert – und hiermit benenne ich das versteckte Problem in Foucaults Machtbegriff auf allgemeinster Ebene – daß auch noch so vereinzelte Aussagen immer auf eine, in letzter Instanz positiv beschreibbare Totalität verweisen. Die weitgehende Mißachtung dieses Aspektes einer jeden Reflexion auch im Marxismus ist der Punkt, den ich für die Entstehung der Krisen des Marxismus (mit-)verantwortlich mache.«