Mode und Moderne

Mode und Moderne Kleidung als Spiegel des Zeitgeistes in der deutschsprachigen Literatur (1770-1945)

Kaum ein anderes Phanomen ist, uber den gemeinsamen Ursprung der Worter hinaus, auch wesenhaft so sehr mit dem Begriff der Moderne verbunden wie die Kleidermode. Bereits seit dem 18. Jahrhundert haben Schriftsteller und Philosophen versucht, das Wesen der Moderne uber Kategorien der Kleidermode wie Wechselhaftigkeit, Kunstlichkeit, Massenhaftigkeit zu erfassen. Am Beispiel der Modediskurse in der deutschsprachigen Literatur geht die Autorin diesem Zusammenhang nach. Neben der fiktionalen Literatur werden auch modetheoretische und -journalistische Texte in den Blick genommen. Es zeigt sich, dass Kleidungswandel als Indiz fur sozialen, geschlechtsspezifischen wie asthetischen Wandel betrachtet werden kann. In besonderem Masse gilt dies fur die Epochenumbruche um 1800 und 1900, fur die Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reichs, da auch die Veranderungen in der Kleidermode hier ihre radikalsten Momente erlebten. Zugleich zeichnet der Band die Entwicklung einer literarischen Bildsprache nach, die in Auseinandersetzung mit den bildlichen Medien der jeweiligen Zeit den visuellen Charakter von Kleidung sprachlich-poetisch auszudrucken sucht.
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