Das Fernsehen - Eine Gefahr für die Demokratie?
Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Medien gelten in der Politikwissenschaft neben Judikative, Exekutive und Legislative als die vierte Macht im Staat, als eine tragende Säule moderner Demokratien im Informationszeitalter. Ihnen wird die Aufgabe zugedacht, in modernen Massengesellschaften den notwendigen öffentlichen Raum herzustellen, in dem sich demokratische, also zustimmungsabhängige und informationspflichtige Herrschaft verwirklichen kann. Damit haben sie vor allem die Funktion, grundlegende Quelle politisch relevanter Informationen zu sein, die jedem einzelnen Staatsbürger die Teilnahme am politischen Leben einer demokratisch organisierten Gesellschaft ermöglichen soll. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist das Fernsehen. Ein Medium, dessen gesellschaftliche Bedeutung im alltäglichen und politischen Leben stetig zunimmt. Neben der Presse ist es für die meisten in einer Demokratie lebenden Menschen bereits heute die wichtigste Informationsquelle und für viele, gerade Angehörige der unteren Gesellschaftsschichten, oftmals die Einzige. [...] Grundlage der Arbeit bildet eine dieser weitverbreiteten Auffassung entgegengesetzte Argumentation des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. In seinen beiden Vorlesungen "Über das Fernsehen" stellt er das Funktionieren des Mediums in Hinblick auf die Schaffung eines demokratisch öffentlichen Raumes, die Verbreitung politisch relevanter Informationen für die Bürger und die Gewährleistung freier Meinungsäußerung unter den Bedingungen liberalistischer Wirtschaftsstrukturen in Frage. Bourdieus Argumentation geht soweit, in der jetzigen Form des Mediums eine Gefahr für die Demokratie zu sehen. In der Arbeit sollen Bourdieus Bedenken anhand der Situation des deutschen und französischen Mediensystems auf ihre Begründetheit