Schwarmdemokratie

Schwarmdemokratie Der digitale Wandel des liberalen Verfassungsstaats

Jens Kersten2017
Der `Schwarm` hat sich zu einer der machtvollsten und zugleich umstrittensten politischen Symbole unserer vernetzten Gesellschaft entwickelt. Auf der Grundlage des Web 2.0 und der sozialen Medien finden sich Burger zusammen, um emergente Kollektivitat in Form menschlicher Schwarmbildung zu entfalten. Der liberale Verfassungsstaat muss einerseits die neuen demokratischen Legitimationspotenziale dieser menschlichen Schwarme fordern und aufgreifen, um nicht den Anschluss an die digitalen Formen gesellschaftlicher Kommunikation zu verlieren. Andererseits ist er aber auch verpflichtet, demokratische Institutionen wie beispielsweise das Parlament und das freie Mandat gegen Schwarmangriffe zu schutzen. Indem der liberale Verfassungsstaat in seinen reprasentativen, plebiszitaren, partizipativen und assoziativen Legitimationsstrangen Schwarmkontakte akzeptiert und herstellt, wandelt er sich - jedenfalls ein Stuck weit - zu einer Schwarmdemokratie.
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