Der Nießbrauch am privaten vermieteten Immobilienvermögen als steuerliches Gestaltungsinstrumentarium Umfassende Belastungsvergleiche und Empfehlungen für eine langfristige Steuerplanung
Immobilienvermögen erfreut sich seit einigen Jahren einer immer größeren Beliebtheit bei vielen privaten Anlegern. Vor allem die derzeit anhaltende Nullzinsphase trägt wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Neben dem Wunsch, eine möglichst sichere Anlageform zu wählen, Wertzuwachs zu generieren und eine Altersvorsorge zu schaffen, zählen hauptsächlich auch steuerliche Aspekte zu den Gründen für den Immobilienerwerb. In diesem Zusammenhang stellt der Nießbrauch ein beliebtes steuerliches Gestaltungsmittel dar. Grundmotiv der Nießbrauchsvereinbarung ist die Trennung zwischen der Vermögenssubstanz und den daraus erzielbaren Erträgen. Vor diesem Hintergrund leistet die Auseinandersetzung mit dieser Thematik sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch vonseiten der Praxis einen wertvollen Forschungsbeitrag. Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt in der Identifikation und formelmäßigen Darstellung der steuerlichen Belastungswirkungen verschiedener Nießbrauchsvarianten beim privaten vermieteten Immobilienvermögen sowie der vergleichenden Betrachtung mit der Steuerbelastung bei Wahl der Unterlassungsalternative. Zur Zielerreichung wird ein modellorientierter Ansatz gewählt. Die Arbeit bietet auf Basis der durchgeführten steuerlichen Belastungsanalyse für verschiedene Nießbrauchskonstellationen am privaten vermieteten Immobilienvermögen differenzierte Handlungsempfehlungen zur Reduzierung der Gesamtsteuerbelastung. Aufgrund der bestehenden Heterogenität von Immobilienvermögen wurden Formeln entwickelt, die es ermöglichen, die jeweiligen Steuerbelastungen der Nießbrauchs- und Unterlassungsalternativen für verschiedene Sachverhalte und Parametervariationen zu ermitteln. Diese können dem Leser eine nützliche Hilfestellung für die Praxis bieten.