Alleingang
Als Kinder sind sie Freunde: Freddy und Tom. Sie wohnen in derselben Straße, besuchen dieselbe Klasse, nachmittags spielen sie Baader-Meinhof-Bande. Während Tom als behütetes Einzelkind aufwächst, lebt Freddy mit Oma und Geschwistern in einem verwahrlosten Haushalt. Anfang der Achtziger zieht Tom in eine alternative Studenten-WG; man positioniert sich gegen Kernkraft, Startbahn West und Pershing-Raketen – und gefällt sich darin, "einen wie Freddy" in seinen Reihen zu haben. Doch die Rolle des Außenseiters ist kompliziert. Erzählt aus der Perspektive des Erwachsenen, der frisch aus der Haft entlassen ist, spielt der Roman an einem einzigen Tag: Von dort blickt Freddy zurück in jene Zeit, in der Freundschaften, Konflikte, freie Liebe und der Hunger nach Anerkennung sein Leben bestimmten – und zu einer Tragödie führten, die ihn viele Jahre seines Lebens kosten sollte.