"Nationalsozialistischer Untergrund"

"Nationalsozialistischer Untergrund" Zehn Jahre danach und kein Schlussstrich

Auch zehn Jahre nach Entdecken der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) sind viele Fragen offen. Gab es weitere Komplizen? Wie wurden die Opfer und Tatorte ausgewählt? Bestehen Verbindungen zu weiteren Anschlägen? Halle, Hanau, der Mord an Walter Lübcke - immer wieder erschüttern rechtsextremistische Anschläge das Land. Und immer wieder stellen sich Fragen nach der Verantwortung des Staates. Wie schon beim NSU-Komplex. Jahrelang hatten Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe im Untergrund gelebt. Jahrelang konnten sie rauben und morden, ohne gestoppt zu werden - die Behörden wirkten ahnungslos, schoben die Verantwortung für die angeblichen "Dönermorde" dem Umfeld der Opfer zu. Wie war das möglich? Diese Frage bleibt brisant, auch und gerade nach dem Urteil im NSU-Prozess. Das Buch zeichnet die Konturen eines bis heute unheimlichen und erschütternden Falls nach. Und es greift die Fragen auf, die weiter brennen: nach der Rolle der Behörden, der Justiz und der Medien - und nach dem Leiden der Betroffenen. Es stellt Zusammenhänge her zu der nicht endenden Serie von Anschlägen. Welche Auswirkungen hat der NSU auf die rechte Szene heute? Menschen erhalten Drohbriefe, die mit "NSU 2.0" unterschrieben sind, werden mit aus Polizeiquellen stammenden Details über ihr Privatleben bedroht - und wieder scheint es den Behörden jahrelang nicht möglich, die Täter zu finden. Der NSU-Komplex fordert das Land heraus. Der Mammutprozess vor Gericht und eine ganze Reihe von Untersuchungsausschüssen haben die Aufklärung voranbringen, aber keineswegs abschließen können. Die Autorinnen und Autoren des Buches zeigen klar: Staat und Gesellschaft dürfen keinen Schlussstrich ziehen!
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