Thomas Köck

die atlanten durcheinander 
die klassiker enthauptet 
die statuen gestürzt 
und durch eure scheißtreppen 
heult der jahrtausendwin 

(all we ever wanted) 

eure paläste sind leer

Hadisa

and all i learned from history is someday we are history 

and all i learned from history will be history 

and all i learned from history is that we don't learn from history

.. und was man in europa produziert kann man bekanntlich recht gut exportieren waffen frauenhass und knallharte marktwirtschaft ..

wir sind es die pistolenschwingend die wälder roden wir sind es die mit der bibel in der hand nach gottgleicher macht hinstreben wir sind die rückkehr des glaubens in diese gottverlassene gegend wir sind der zorn gottes wir sind die bagger und die helikopter die hier 

 wir sind die antwort wir sind die herrlich auserwählten wir bringen das jüngste gericht wer frevelt soll von gott himself seiner gnaden dessen sohn und geist ich bin gerichtet werden

…   was wir nicht sagen ist eine hochkultur ist es die wir hier mit keimen und kanonen grüßen pyramiden festungen traditionen die seit tausend jahren hier in diesem dschungel koexistieren die werden wir begrüßen mit säbeln und schwarzpulver ihre schriften werden wir verbrennen ihre erzählungen werden wir auslöschen ihre körper werden wir zerstören ihre städte vernichten ihre geschichte muss und wird ausradiert werden auf dass wir monokulturellen im dienste ihrer monokulturellen herrlichkeit hier ihre geschichte verschwindet ihr land verschwindet 

 ist ein Stück über das Ende – und darüber, was von der Menschheit bleibt, wenn alles zerfällt.

Es zeigt ehemalige Machtstätten, prachtvolle Paläste und Orte, an denen einst Geschichte geschrieben wurde – heute leer, vergessen, überwuchert. Köck erinnert an die europäischen Kolonialherren, die im Namen von Krone und Kirche Menschen und Natur ausbeuteten, und schlägt den Bogen zu unserer Gegenwart – einer Welt aus Arbeit, Konsum und Opiaten. In der Zukunft schließlich sind die Paläste verfallen, und die Natur holt sich zurück, was ihr gehört.

Die Sprache: Nichts ist geordnet, nichts eindeutig – wie auch die Welt selbst. Ohne klassische Strukturen, ohne feste Figuren schreibt Köck konsequent in Kleinschreibung, ohne Punkt und Komma - fließend wie ein Strom aus Stimmen und Gedanken.

Ich wusste nicht, was mich erwartet, als ich das Stück las – aber ich bin froh, dass ich es getan habe. Es ist schwer, aber es ist schön. Es ist leise, aber es hallt sicherlich lange nach!

„eure paläste sind leer“ ist ein Stück über das Ende – und darüber, was von der Menschheit bleibt, wenn alles zerfällt.

Es zeigt ehemalige Machtstätten, prachtvolle Paläste und Orte, an denen einst Geschichte geschrieben wurde – heute leer, vergessen, überwuchert. Köck erinnert an die europäischen Kolonialherren, die im Namen von Krone und Kirche Menschen und Natur ausbeuteten, und schlägt den Bogen zu unserer Gegenwart – einer Welt aus Arbeit, Konsum und Opiaten. In der Zukunft schließlich sind die Paläste verfallen, und die Natur holt sich zurück, was ihr gehört.

Die Sprache: Nichts ist geordnet, nichts eindeutig – wie auch die Welt selbst. Ohne klassische Strukturen, ohne feste Figuren schreibt Köck konsequent in Kleinschreibung, ohne Punkt und Komma - fließend wie ein Strom aus Stimmen und Gedanken.

Ich wusste nicht, was mich erwartet, als ich das Stück las – aber ich bin froh, dass ich es getan habe. Es ist schwer, aber es ist schön. Es ist leise, aber es hallt sicherlich lange nach!

eure paläste sind leer (all we ever wanted)

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