Trotz/dem Subjekt
Die Hermeneutik setzt sich mit dem Subjekt auseinander, sie entdeckt dessen List und Tauschung, sie schafft es aber nicht ab. Sie uberlasst es vielmehr der geduldigen Arbeit der Interpretation den Faden der Ariadne zu probieren, der uns nicht aus dem Labyrinth der Welt herausfuhrt, sondern es in einen bewohnbaren Ort verwandelt. Um dies zu tun, muss man am Subjekt gesichert arbeiten und sich gleichzeitig zu seinen aussersten Grenzen vorstrecken: wieder das Subjekt denken aber, zur gleichen Zeit und trotz dem Subjekt, uber das Subjekt hinaus denken. Das Buch verfolgt die Etappen, den Wechsel des Subjekts der Modernitat und kreuzt damit das Endliche und die Zeitlichkeit, den Wunsch und das Bedurfnis, die Erinnerung und das Zeugnis. Es entsteht die Moglichkeit eines neuen Subjekts, das nicht mehr verschlossen und selbstandig ist, sondern von einer Komplexitat und einer Andersheit durchquert ist, welche es grunden und bilden; ihm kann die Aufgabe der Philosophie als Suche nach der Wahrheit wieder anvertreut werden.