Die Dialektik der gesellschaftlichen Praxis zur Genesis und Kernstruktur der Marxschen Theorie
Schon die Erstauflage dieses Buches aus dem Jahre 1981 versuchte die Philosophie der gesellschaftlichen Praxis von Marx aus der damals noch vorherrschenden dogmatischen Umklammerung zu losen. Jetzt nach der Wende und nachdem in den folgenden Jahrzehnten immer deutlicher wird, dass die wertbestimmte Okonomie die gesellschaftlichen und globalen Widerspruche nicht zu bewaltigen vermag, erwacht das Interesse an einer unvoreingenommenen Analyse der Praxisphilosophie von Marx aufs Neue. Schmied-Kowarzik zeigt, wie Marx die wertbestimmte Okonomie in ihren entfremdeten und verkehrten Strukturen kritisch analysiert und zu dem Ergebnis kommt, dass nur eine solidarische gesellschaftliche Praxis die okonomischen Widerspruche zu uberwinden vermag, in die sie sich selbstverschuldet verstrickt hat. Allerdings muss sich die gesellschaftliche Praxis selber dialektisch aus dem umfassenderen Naturzusammenhang begreifen - hierin liegen die philosophischen Voraussetzungen fur eine kritische Analyse und mogliche Bewaltigung unserer heutigen okologischen Probleme. Die vorliegende Neuauflage wird erganzt und erweitert durch Beitrage, die das Weiterwirken der Philosophie gesellschaftlicher Praxis im 20. Jahrhundert - Philosophie der Praxis (von A. Labriola, A. Gramsci bis J.-P. Sartre, M. Merleau-Ponty), Kritische Theorie (von M. Adler, K. Korsch bis M. Horkheimer, Th. W. Adorno) und revolutionare Dialektik (von G. Lukacs, E. Bloch bis H. Marcuse, H. Lefebvre) - und ihre bleibende Herausforderung ins 21. Jahrhundert hinein verfolgen.