Hören in der Stille

Hören in der Stille Praxis meditativer Gottesdienste

Die Grundthese dieses Buches: Christliche Verkündigung und damit christlicher Gottesdienst ist von seinem Wesen her bittender Empfang des unverfügbaren Redens Gottes. Gott will reden. Und er tut es, so die Überzeugung der Christenheit, wenn wir über seinem Wort still werden. Darum wird eine Predigt Hinführung ins mündige und eigene Hören der Gottesdienstbesucher sein. Der Gottesdienst ist als eine gestaltete Zeit zu verstehen, in der sich solches Hören vollzieht, gemeinsam geübt und eingeübt wird. Das Buch ist ein Praxisbuch. Im Zentrum steht die Meditative Homiletik. Wolfgang J. Bittner führt ein in die Methode der biblischen Betrachtung (des betrachtenden Gebets) als einer möglichen Grundübung. Als gottesdienstliche Form hat sich die Dreiteilung der Betrachtung – also drei meditative Impulse mit anschließendem Schweigen der ganzen Gemeinde – vielfach bewährt. Das Modell wird ausführlich und mit vielen praktischen Anregungen vorgestellt. Hinzu kommen weitere meditative Zugänge zu biblischen Texten, die sich im Verlauf der christlichen Spiritualitätsgeschichte entwickelt haben und die alle auch in einen gottesdienstlichen Rahmen eingebunden werden können: lectio divina, Bibel-Klingen, Bibel-Teilen, Wortreihen-Meditationen usw. Im Kapitel zur Meditativen Liturgik geht es ebenso praktisch zu. Bittner stelle eine Fülle von Anregungen vor, wie die normalen Elemente gottesdienstlicher Liturgie als spirituelle Vollzüge erfahrbar werden. Zum Beispiel: Vater-unser im halben Tempo beten oder spezielle Vorbereitung der Gemeinde auf den Segen mit einem Deutewort.
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