Sophienlust 254 – Familienroman Ein Lausbub namens Peter
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. "So gut wie in Sophienlust hat es mir noch nirgends gefallen", sagte die achtjährige Maren Keller nachdenklich. Sie saß zwischen Pünktchen und Dominik von Wellentin-Schoenecker am Ufer des kleinen Waldsees. In der Nähe grasten die beiden Pferde und das Pony, mit denen die Kinder gekommen waren. Eigentlich hatten Pünktchen und Nick allein einen Reitausflug unternehmen wollen, aber Maren hatte so lange gebettelt, bis sie mitgenommen worden war. Maren nahm eine Handvoll Steine auf und warf sie weit ins Wasser hinein. "Könnt ihr auch so weit werfen?", fragte sie und schaute dabei Pünktchen an. "Ich weiß nicht ..." Die Dreizehnjährige ergriff einen Stein und schleuderte ihn in hohem Bogen in den See. "Weiter als ich", stellte Maren ohne Neid fest. "Und du, Nick?" "Mal sehen!" Nick wählte lange, bis er einen passenden Kiesel gefunden hatte. Er stand auf und schleuderte ihn ins Wasser. Der Stein landete kurz hinter der Stelle, die Pünktchen getroffen hatte. "Du bist Sieger, Nick", sagte Pünktchen. Ihre Augen strahlten den schlaksigen Jungen an. Maren sprang auf und lief zu den Pferden. Zärtlich vergrub sie ihr Gesicht am Hals des Shetlandponys. "Ich habe dich gern, Liesel", gestand sie flüsternd. "Du bist das liebste Pony auf der ganzen Welt." "Weißt du noch, wie traurig Maren an ihrem ersten Tag in Sophienlust war?", fragte Pünktchen den sechzehnjährigen Nick. "Und jetzt möchte sie am liebsten für immer hierbleiben." "Aber nur, wenn ihre Eltern auch hier wohnen würden", schränkte Nick ein. "Das ist ein Traum, der nicht in Erfüllung gehen kann. Marens Eltern können nicht alles aufgeben, nur um hierher