Fāṭima bint Muḥammad Metamorphosen einer frühislamischen Frauengestalt
Fatima, die Tochter des Propheten Muhammad, ist innerhalb des Islam ohne Zweifel die in hochstem Masse religios verehrte Frauengestalt. Das Werk bietet erstmals einen ihrer Bedeutung angemessenen historischen Uberblick: Vom Beginn des Islam bis zur Gegenwart wird das Fatima-Bild grosser innerislamischer Stromungen - Sunniten, Zwolfer, Siebener und extremer Schiiten sowie Sufis - vorgestellt. Disparate Vorstellungen, beispielsweise vom armen Fluchtling in Medina, der Empfangerin zahlreicher Lichtwunder, der gottlichen Konigin oder dem Vorbild fur die iranische Revolutionarin, werden in ihrem historischen Umfeld greifbar. Erganzung findet dieser Uberblick durch die Betrachtung der Fatima gewidmeten Formen religioser Praxis: Wallfahrten, Feste und Magie. Religionshistorische Vergleiche mit einflussgebenden Grossen wie Maria, Venus oder Isis lassen die Eigentumlichkeit der islamischen Fatima-Verehrung hervortreten. Ausgehend von der Rolle der Prophetentochter leistet das Werk daruber hinaus einen Beitrag zur systematischen religionswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit anthropomorphen und insbesondere weiblichen Grossen, auch angesichts einer Konkurrenzsituation mit einem transzendenten Gottesbild.