Schreiben auf der Grenze

Schreiben auf der Grenze postkoloniale Geschichtsbilder bei Assia Djebar

Auf der Suche nach den Spuren einer algerischen Identitat taucht die mehrfach preisgekronte algerische Schriftstellerin, Historikerin und Filmemacherin Assia Djebar in ihren Romanen, Kurzgeschichten und Filmen in die Tiefen eines postkolonialen Raumes ein. Dieser ist ebenso gepragt durch dunkle und abgelagerte Schichten des lange Vergessenen, wie er zugleich die Oberflache der Gegenwart im Sprung auf die Zukunft hin tangiert. Djebar spurt einer paradoxen Hassliebe der Kulturen nach, die aus der kolonialen Situation entsprungen ist und sowohl die algerische als auch die franzosische Identitat pragt. Ihre postkoloniale Literatur entwirft einen Raum zwischen den Kulturen, innerhalb dessen sie ihr Schreiben uber Geschichte praktiziert. Geschichtsarbeit ist hier sowohl Dekonstruktion bekannter Geschichtsbilder wie innovative Montage. Das Buch umspannt die Schaffensperiode der Autorin von 1980 bis 2003 und thematisiert unter anderem die algerische Kolonialgeschichte sowie die politischen Spannungen der 1990er Jahre zwischen Islamismus und Nationalstaat.
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