Hören und Klang

Hören und Klang empirisch phänomenologische Untersuchungen

Die Arbeit verbindet eigenständige phänomenologische Analysen mit zahlreichen Ergebnissen aus Psychoakustik, Musikpsychologie, perzeptiver Phonetik und auditory cognition research. Inhaltlich wird mit diesen Untersuchungen gezeigt, dass Hören und Klang, bislang eher "Stiefkinder" philosophischer Reflexion, weit komplexer sind als angenommen. Methodisch exemplifiziert die Arbeit eine hierzulande kaum wahrgenommene Komplementarität von Phänomenologie und empirischen Wissenschaften. Das Hauptgewicht der Arbeit liegt auf der Untersuchung der folgenden Bereiche: zeitliche und räumliche Organisation des Hörfeldes, auditive Konstanzleistungen (hier liegen die vielleicht wichtigsten, durch phänomenologische Deskription gewonnenen Ergebnisse, die heuristische Funktion für die experimentelle Psychologie haben könnten), Aufmerksamkeit erzwingende Faktoren auditiver Szenen und die Illusion beim Hören von Klangreplikaten (wir fassen Lautsprecherklänge meist als qualitativ mindere, über Zeit und Raum hinweg transportierte Originale auf, nicht als von Lautsprechermembranen, Magnetspulen usw. produzierte Replikate). Die regional-ontologischen Analysen des Klangs zeigen, dass sich ein Klang, je nach Blickwinkel, als Klangphantom, außerhalb kausaler Konnexionen, mittels abstrakter Momente (Klanghöhe, Timbre, Lautstärke, zeitliche Extension, Richtung und Distanz) und zwischen diesen bestehenden Fundierungsbeziehungen beschreiben lässt, oder aber als Anzeichen eines physikalischen Ereignisses, dessen Konstituentien ebenfalls mereologisch analysiert werden. Ein Glossar einzelwissenschaftlicher Termini, ein umfangreiches Literaturverzeichnis und eine Diskographie psychoakustischer Hörbeispiele ergänzen den Text.
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