Die Werbewelt aus der HR-Perspektive - Eine qualitative Studie zu Organisationslernen, Wissensmanagement und Personalentwicklung in deutschen Werbeagenturen
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: 1,3, Universität Mannheim (Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die in der westlichen Wirtschaftswelt durch die Werte-, Markt-, Organisations- und Technologiedynamik entstehenden neuen Herausforderungen (Scholz, 2000) in einer durch die Globalisierung zunehmend komplexeren Umwelt (Staehle, 1999) manifestieren sich in Agenturen in einem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb. So kann eine verlorene Wettkampfpräsentation (Pitch) oder ein abwandernder Kunde einer Agentur mit knapp 100 Mitarbeitern das Genick brechen, wie aktuelle Ereignisse aus der Werbeszene zeigen (Online- Magazin für Marketing, Werbung, Medien und E-Business, 06/2002 und 09/2002). Deshalb sollten gerade Werbeagenturen dem Humankapital besondere Aufmerksamkeit schenken. Ein permanentes organisationales Lernen, der Einsatz funktionierender Konzepte zur Entwicklung, Verteilung, Nutzung und Bewahrung von Wissen und eine konsequente Weiterbildung und Entwicklung der Mitarbeiter, welche in erfolgreichen Großunternehmen äußerste Wichtigkeit besitzen (DeGeus, 1998), sollten somit auch bedeutende Erfolgsfaktoren für Agenturen sein. Ziel dieser Arbeit ist es daher, in einer ersten Untersuchung sich qualitativ, beschreibend und ideengenerierend dem Thema Human Resources (HR) in Werbeagenturen anzunähern. Gegenstand der Analyse ist das Ausmaß und Selbstverständnis, mit welchem die Konzepte der Personalentwicklung, des Wissensmanagements und des organisationalen Lernens in großen Werbeagenturen verfolgt werden. So spielen beispielsweise die Fragen nach der Bedeutung und dem Entstehungshintergrund von Agenturvisionen, der Systematik von (Einführen)- Bedarfsanalysen in der Personalentwicklung (PE) oder der Existenz „persönlichkeitsfördernder“ Seminare eine Rolle. Aber auch potentielle organisationale Lernbarrieren wie reaktives Denken und Fluktuation sollen in der Studie aufgedeckt werden. In diesem Zusammenhang wurden im Sommer 2002 neunzehn halbstrukturierte Interviews mit Personalverantwortlichen (zumeist Geschäftsführern und HRDirektoren) großer Werbeagenturen geführt, in denen die Gesprächspartner über ihre HR-Aktivitäten, besonders in Bezug auf oben genannte Themen, berichteten.