
Reviews

Ich habe hinter Real Life Sucks einen lockeren und leichten Mädchenroman vermutet, hatte sogar etwas Angst, dass er vielleicht zu trivial werden könnte. Es ist ein Chat Roman. Zwei beste Freundinnen gehen auf Colleges, die an unterschiedlichen Enden Amerikas liegen. Die eher zurückhaltende Ava kann mit dem Umstand nicht sehr gut umgehen. Anders als die selbstbewusste Gen. Nach und nach stellt sich aber so viel mehr heraus: Avas Reaktion mag zwar übertrieben erscheinen, allerdings leidet sie an Angststörungen, was ihr Verhalten nicht besser erklären könnte. Im Zuge der Handlung versucht sie damit umzugehen und wächst mit ihren Aufgaben. Gen mag zwar auf den ersten Blick sehr unabhängig erscheinen, doch recht schnell erfahren wir auch von ihr, dass sie etwas beschäftigt: Ihre Sexualität. So wurde aus einem Buch, das ich erst als sehr trivial vermutet habe, eine unglaublich tiefe Geschichte, die nicht nur thematisch toll ist sondern auch mit viel Humor erzählt wird. Ich habe es geliebt, die Wandlung der beiden Mädchen mitzuerleben, ihr Wachen an sich selbst und überhaupt die Probleme, die sie auch bezüglich iher Freundschaft bewältigen müssen zu verfolgen. Allison Raskin und Gaby Dunn haben hier ein unglaublich kluges Buch geschrieben und man kauft es ihnen von vorne bis hinten voll und ganz ab. Real Life Sucks mag zwar äußerlich nicht so erscheinen, es steckt jedoch voller feministischer Gedanken und diversen Themen und ich bin der Meinung, dieses Buch ist völlig zu unrecht völlig underrated.
