Fünf Wegscheiden der Weltgeschichte

Fünf Wegscheiden der Weltgeschichte ein Vergleich

Im 13. Jahrhundert v. Chr. nahm, unter Moses, erstmals eine Religion dauerhafte Gestalt an, die sich im alleinigen Besitz der Wahrheit glaubte. Mit ähnlichem Vertrauen in die Wahrheit der eigenen Überzeugung löste sich später das Christentum vom Judentum. Mit dem Anspruch, die reine Lehre zu vertreten, lösten sich die Anhänger Luthers und Zwinglis von der Papstkirche ihrer Zeit. Die amerikanischen Grundleger der repräsentativen, modernen Demokratie waren durchdrungen von dem Stolz, die fortgeschrittene britische Verfassung durch eine noch bessere Ordnung abzulösen. Die sollte - erstmals in der Geschichte der Menschheit - auf den Prinzipien der Vernunft und der Humanität beruhen. Auch die russischen Revolutionäre wollten, beispielhaft für die ganze Menschheit, das bisher Erreichte durch einen Umsturz ersetzen, in dem endlich der Mensch zu seiner Bestimmung finden würde. Alle diese Wegscheiden, in denen sich eine neue Kultur von einer Mutterkultur ablöste, erweisen sich durch eine erstaunlich lange Reihe struktureller Gemeinsamkeiten untereinander verbunden. Sie begegnen zumindest als Bündel nirgendwo wieder.Der Reiz dieses außergewöhnlichen Buches liegt nicht zuletzt in der phantasievollen, gleichzeitig kritisch kontrollierten Verknüpfung historisch weit auseinanderliegender Schlüsselereignisse.Der dank zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen ausgewiesene Autor überrascht hier mit einem groß angelegten, faszinierenden Essay.
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