Kaiser, Träume und Visionen in Prinzipat und Spätantike
Die Traume und Visionen aus der antiken Literatur, die die romischen Kaiser und ihr Umfeld betreffen, wurden bislang noch nicht auf ihre Bedeutung hin untersucht. Die vorliegende Arbeit schliesst diese Lucke, indem sie das Material von Caesar bis Maurikios analysiert. Dabei ergeben sich spezifische Motive, die besonders mit Traumen und Visionen verbunden sind: Geburt und Kindheit, Verheissung der Herrschaft, Erringung eines Sieges und gottliches Eingreifen, Ausubung der Herrschaft, besondere Befahigung und gottliche Begunstigung, nahendes Ende. Durch den breiten zeitlichen Ansatz gelingt es, fur die Motive unterschiedliche Schwerpunkte auszumachen: Sie stehen alle in der Spannung zwischen einer gezielten Verbreitung zur Schaffung von Akzeptanz und der Literarisierung durch die antiken Autoren. Fur die Behandlung der Thematik waren nicht nur definitorische Vorarbeiten notwendig, sondern auch der mentale Horizont moglicher Rezipienten musste durch die Interpretation von Inschriften, Papyri und Selbstaussagen antiker Autoren in den Blick genommen werden.