Von Mördern und anderen Menschen

Von Mördern und anderen Menschen

Kurzbeschreibung -ky, der als Begründer des deutschen Sozio-Krimis gilt und von Hause aus Soziologie-Professor ist, geht noch weiter als Wolfgang Staudte mit seinem Filmtitel Die Mörder sind unter uns, er meint, dass grundsätzlich in jeder Frau eine Mörderin und in jedem Mann ein Mörder steckt, denn wir alle sind voller Aggressionen und besitzen keine artspezifischen Beiß-, sprich: Tötungshemmungen, und nur in einer gelungenen Sozialisation erworbene Werthaltungen und glückliche gesellschaftliche Umstände verhindern, dass wir wirklich morden. Es ist schon wahr, dass ein Täter immer auch ein Opfer ist – seiner Anlagen wie spezifischer äußerer Einflüsse. So orientiert sich -ky in seinen hier vorgelegten Kurzgeschichten, die zumeist nach Hörspielen entstanden sind, die er für den WDR geschrieben hat, an Zolas „J'accuse“ und klagt alles an, was einen Menschen zum Unmenschen werden lässt. Selten geht ja bei uns ein Täter mit teuflischer Raffinesse vor und bringt Menschen um, die ihm zufällig begegnen, zumeist haben wir es mit Beziehungstaten zu tun, bei denen in extremen Ausnahmesituationen jede Impulskontrolle versagt. Wie heißt es doch in Oscar Wildes Ballade vom Zuchthaus zu Reading so bitter: Doch jeder Mensch tötet das, was er liebt ...
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