Reviews

Isabella Archan habe ich auf der Frankfurter Buchmesse 2017 kennengelernt. Auch dieses Jahr traf ich sie dort wieder und nur wenige Tage später landete ihr neuestes Buch „Der Tod bohrt nach“ in meinem Briefkasten. Danke dafür! Bislang kannte ich nur ihre Reihe rund um die Ermittlerin Willa Stark, die im Conte Verlag erschien ist. „Der Tod bohrt nach“ ist der dritte Band aus ihrer „Zahnarztserie“, Kriminalgeschichten, in denen eine neugierige Zahnärztin die Hauptfigur ist. Die ersten beiden Bücher kenne ich nicht, habe aber festgestellt, dass das kein Hindernis beim Lesen war. Dr. Leocardia Kardiff, die sich in einer Beziehung mit einem Hauptkommissar befindet, scheint das große Glück zu haben, immer wieder in Mordfälle verwickelt zu werden. Statt jedoch sich vorsichtig zurückzuziehen und der Polizei die Arbeit zu überlassen, stürzt sie sich selbst wagemutig in den Fall, was hin und wieder zu recht unterhaltsamen und schrägen Situationen führt. Alle Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und kommen sehr sympathisch rüber. Sogar die Bösewichte haben ihre eigentlich ganz netten Seiten. Zumindest versteht man als Leser recht gut die Motivation für ihr Handeln, was sie insgesamt „menschlich“ erscheinen lässt trotz ihrer Taten. Die Geschichte selbst weist mehrere Handlungsstränge auf, von denen jeder einzelne gut unterhält, und die am Ende alle in einem spannenden Showdown zusammengeführt werden. Die Idee, eine Zahnärztin als Hobbyermittlerin einzusetzen, finde ich dabei ziemlich originell, ist dies doch ein Bereich, den man eher weniger mit Tod und verbrechen in Verbindung bringt. Lediglich die Erzählperspektive, die bei der Protagonistin zwischen einem Ich – und einem personalen Erzähler wechseln, fand ich hin und wieder etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich daran. Wer eine leichte Unterhaltung ohne viel Blutvergießen, dafür aber mit viel Humor und sympathischen Figuren sucht, dem wird „Der Tod bohrt nach“ (und vermutlich auch die weiteren Bände aus der Serie) sicherlich gefallen.