Arthur Schnitzlers Leutnant Gustl

Arthur Schnitzlers Leutnant Gustl „Wie lange wird es denn noch dauern?“- Identitätskrise Schnitzlers oder Vorausdeutung auf das Schicksal der untergehenden Donaumonarchie?

Die Novelle „Leutnant Gustl“ wurde von dem österreichischen Schriftsteller, Mediziner und Reserveoffizier Arthur Schnitzler verfasst und am 25. Dezember 1900 in der Weihnachtsbeilage der „Neuen Freien Presse“ zum ersten Mal veröffentlicht. Daraus resultierte eine Abmahnung des Militärs gegenüber Schnitzler, sodass man ihm seinen Rang als Reserveoffizier aberkannte. Dies begründete der Ehrenrat des Militärs damit, dass Schnitzler die heilige Standesehre der KUK-Offiziere, sowie den Antisemitismus in der Armee stark kritisierte. Die Idee zur Novelle, die auf einem realen Vorgang basiert, kam Schnitzler bereits 1896. Er notierte sie wie folgt: „Einer bekommt irgendwie eine Ohrfeige; - niemand erfährt‘s. Der sie ihm gegeben, stirbt und er ist beunruhigt, kommt darauf, dass er nicht an verletzter Ehre – sondern an der Angst litt, es könnte bekannt werden. - “ Diesen Plot setze Schnitzler in seiner Novelle „Leutnant Gustl“ um, indem er von Anfang bis Ende des Textes den Leser an der Gedankenwelt des junges Offiziers Gustl, in Form eines inneren Monologes, teilhaben lässt. „Leutnant Gustl“ ist der erste literarische Text der deutschsprachigen Literatur, der fast durchgängig einen inneren Monolog aufzeigt.
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