Klimawandel und globale Armut
Die Industriestaaten sind die Hauptverursacher des Klimawandels, die Armen in den Entwicklungslandern von den Auswirkungen besonders betroffen. Diese ungleiche Verteilung weist auf ein gewaltiges Gerechtigkeitsproblem hin. Eine zentrale Frage des Klimaschutzes ist, wer die Atmosphare kunftig in welchem Umfang nutzen darf. Die wirtschaftliche Entwicklung der Industriestaaten war hauptsachlich durch die Nutzung von Kohle, Ol und Gas getragen. Auch die Entwicklungslander beanspruchen nun das Recht, fur ihre wirtschaftliche Entwicklung fossile Energieressourcen zu nutzen. Das Problem des weltweiten Klimawandels und seiner Auswirkungen mussen aus einer integrierten und interdisziplinaren Sichtweise behandelt werden, die auf der Grundlage einer systematischen ethischen Reflexion Perspektiven der Entwicklungspolitik, Umwelt- und Energiepolitik einbezieht: Inwiefern beeinflussen Folgen des Klimawandels die Armutsbekampfung? Wie lassen sich Aufgaben und Lasten gerecht verteilen (in intra- wie intergenerationeller Perspektive)? Welche Strategien und Optionen einer globalen Klima- und Energiepolitik unterstutzen die nationalen und internationalen Bemuhungen zur Armutsbekampfung nachhaltig?