Soziale Codierung des Körpers

Soziale Codierung des Körpers Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Systemtheorie. Grundlagen einer Sozialpsychologie familialer Interaktion

Das vorliegende Buch wurde im Laufe von mehr als fiinf J ahren in unterschied lichen methodischen und theoretischen Annaherungen an seinen Erkenntnis gegenstand geschrieben. Die Spuren dieser Annaherungen sind - trotz mehr facher Oberarbeitungen - noch immer sichtbar. Diese Spuren sollten auch nicht getilgt werden, da sie zugleich Stufen der Reflexion und des Begriffes sind, wie sie sich im Laufe dieser Arbeit herausgebildet haben. Der Erkenntnisgegenstand des Buches laBt sich kaum stichwortartig zu sammenfassen, da er das Ergebnis der theoretischen, methodischen und praxis orientierten Reflexion von zunachst heterogen erscheinenden Problemberei chen ist. Was urspriinglich als Selbstverstandigung iiber eine neue Therapie form, iiber systemorientierte Therapie, gedacht war, erweiterte sich Schritt fUr Schritt in Richtung auf eine grundsatzliche, metatheoretische und methodo logische Diskussion von Therapie und der damit verbundenen Vorstellungen von Subjektivitat. Nachtraglich laBt sich das Ziel meines Vorhabens als Versuch iiber eine psychoanalytisch und systemtheoretisch orientierte Theorie sozialer Interak tion - mit dem Schwergewicht im Bereich familialer Interaktion - bestim men. Die Lektiire des Buches wird - so hoffe ich - zeigen, daB dies nicht mog lich ist, ohne sich gleichzeitig Gedanken zu machen iiber grundsatzliche Fragen der Konstitution von Subjektivitat und Intersubjektivitat. Gegenstand meiner Oberlegungen werden somit zugleich auch Eigentiimlichkeiten und Entstehung basaler menschlicher Erlebnis- und Ausdrucksformen sein, in den en sich Sub jektivitat herausbildet und iiber deren Weltoffenheit und Weltbezogenheit sich iiberhaupt erst so etwas wie menschlicher "Sinn" oder menschliche "Bedeutung" verstehen laBt.
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