Der Himmel über Chiloé Roman
Die Insel Chiloé vor der Südküste Chiles ist der Wirkungsort der beiden Meteorologen Alwin Hofberger und Rodriga Maleseva. Sie haben den Auftrag der WMO (World Meteorological Organisation), ein modernes Wettermessnetz aufzubauen und genauere Daten zum Klimawandel zu erheben. Der Himmel von Chiloé ist Forschungsgegenstand, aber auch Ort der Sehnsucht und der Geister. Geister, die für die Bewohner der Insel real sind. Voladoras durchstreifen als weibliche Hexen in der Dämmerung den Himmel und wollen den jungen Frauen die Lebenskraft entziehen. Rodriga und Alwin merken bald, dass zur Natur der Insel, zum Meer, zu den Wolken, dem Wind und den undurchdringlichen Südwäldern auch das Zwielichtige, das Rätselhafte und das nur Geahnte gehören. Die Inselbewohner begegnen ihnen offen und freundlich, sind aber skeptisch, was die Bedeutung der wissenschaftlichen Fakten angeht. Rodrigas Sammlung der Daten zum Wettergeschehen in der Südhemisphäre belegt den Klimawandel, drohende Dürren und Fluten. Als Rodriga schwer erkrankt und kaum noch arbeiten kann, lehnt sie das Angebot einer Geisteraustreibung ebenso ab wie die Empfehlung der Ärzte, Chiloé zu verlassen und nach Europa zurückzukehren. Rodriga bleibt auf der Insel, wo sie glücklich gewesen ist. Diese Geschichte - auch einer ungewöhnlichen Liebe - spielt in einer Welt, für die die beiden Hauptpersonen als Wissenschafter Verantwortung tragen, wo sie aber fremd bleiben.