Gierige Unschuld
„Ich kann dir alles geben“, flüsterte er, trotz der Lüge lächelnd. Ich musste nur niederknien… Die Kaledonier kommen bewaffnet, obwohl ihr Angebot Friede ist. Sie glauben, uns mit dem Versprechen einer neuen Ära des Komforts und der Leichtigkeit verführen zu können. Sie sagen, dass unsere Länder zusammen erblühen werden, das sie uns vor uns selbst retten können – im Tausch gegen Tritans Geheimnisse: unsere Kenntnisse der mystischen Kunst des Ki-Schwingens. Wenn wir uns nicht mit diesen kriegerischen Barbaren zusammentun, die keine Widerworte gewohnt sind, werden wir ihnen zum Opfer fallen. Diese Eroberer machen niemandem etwas vor. Sie wollen mein Volk versklaven und unsere Priesterinnen für ihre eigenen, kranken Zwecke missbrauchen. Aber ich werde nicht niederknien. Besonders nicht vor ihm. Captain Asher Rawlings. Mächtig…. Elitär… Unerbittlich… Es ist seine Aufgabe, mich zu jagen und mich in Ketten zu legen – und er genießt diese Mission, denn seit er meine Lippen geschmeckt hat, hungert er nach meiner Unterwerfung mehr als nach allem anderen… In einem einzigen Augenblick wird ihm das tödliche Geheimnis vor Augen geführt, das ich seit Jahren in mir trage. Er weiß, was ich bin, wozu ich fähig sein könnte, und was ihn anzieht ist mein Feuer… mein Ki… Mit einem Kuss flößt er mir Lügen eines behüteten Lebens auf Knien ein, zu seinen Füßen – eines Lebens als verhätscheltes Haustier. Aber ich oder mein Ki werden ihm nie gehören, denn sein Verrat gab mir eine Kraft, mit der selbst er nicht gerechnet hatte. Eines ist sicher – entweder wird er mich in die Knie zwingen oder ich werde sie alle töten.