Peter Saul
"Mir liegt die Weltuntergangsstimmung eher" Wohl im Lauf der 1960er Jahre ist auch die Malerei in die Schleife von permanentem Ruckgriff und stetiger Transformation geraten, die – im Gegensatz zur Fortschrittshypothese – als die Arbeitsgrundlage der Postmoderne gilt. PEter Saul ( 1934 in San Francisco) ist einer der wichtigsten Protagonisten dieses Umbruchs, der oftmals falschlicherweise ausschlieSSlich mit dem Aufkommen der Pop-Art verbunden wird. MIt seinem malerischen wie zeichnerischen Werk hat Peter Saul ein komplexes Amalgam von Hoch- und Gegenkultur geschaffen, das Comic, Pop, Surrealismus, Abstrakten Expressionismus mit der radikalen (und teils trivialen) Gesellschaftkritik der Haschrebellen vereint. NAturlich ist ein solcher Maler nie Verfechter des amerikanischen Truppeneinsatzes in Vietnam, nie ein Parteiganger Reagans oder der Bush's gewesen, doch sein Werk politisch auf Agit-Prop zu reduzieren, hieSSe, den hedonistischen Impuls einer mitunter barocken Kompositionslust in seinen Bildern zu ubersehen. NAch Publikationen zum Werk der letzten Jahre in den USA ruckt die von Martina Weinhart und der Schirn konzipierte erste Einzelausstellung in Europa mitsamt dem Katalog nun insbesondere das Werk der 1960er Jahre in den Fokus, als Sex and Crime, Politik, Drogen, Karma und Revolte gerade erst in die Welt in Ol einzudringen begannen. KEnner fuhlen sich bei einigen von Sauls Werken durch ihre pastellfarbene Palette an Philip Guston erinnert, den anderen groSSen US-Maler des spaten Ruhms. DAzu befragt, sagte Peter Saul nur: "Gustons Bilder haben mich nie interessiert, fur meine Begriffe sind sie zu "softcore". SEine Haltung gegenuber dem Thema ist mir zu vergnugt. MIr liegt die Weltuntergangsstimmung eher. ICh lache gerne uber schlechte Nachrichten." Ausstellungen: Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2. JUni – 3. SEptember 2017 Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg, 30. SEptember 2017 – 28. JAnuar 2018