Mord als kreativer Prozess zum Kriminalroman der Gegenwart in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Gute Krimis sind mehr als nur schematische Konstruktionen, mitreißende Geschichten von der Kehrseite des Guten oder spannender Unterhaltungsstoff eines Autors, der sein erzählerisches Handwerk perfekt beherrscht und den Plot virtuos auf Standardsituationen zu komprimieren versteht. Formale Kunstfertigkeit, sprachliche Finesse, Sinn für Dramaturgie, Detaildichte, präzise Charakterskizzen, glaubwürdig gezeichnete Nebenfiguren etc. verleihen vielen Kriminalromanen Tiefe und Weltläufigkeit. Der vorliegende Band versucht nun, neue Tendenzen des Kriminalromans im deutschsprachigen Raum aufzuspüren und zu erschließen. Neben themenspezifischen Beiträgen (Aspekte kriminalistischen Erzählens in der österreichischen Gegenwartsliteratur, Entwicklungen in der Schweizer Krimiszene, Mauerfall etc.) standen vor allem Analysen zu einzelnen Autoren (Jakob Arjouni, Friedrich Dürrenmatt, Wolf Haas, Edith Kneifel, Alfred Komarek, Felix Mettler, Ingrid Noll, Bernhard Schlink/Walter Popp und Hansjörg Schneider) und deren Werke im Mittelpunkt der Diskussion.