Die Neuerfindung des Sozialen

Die Neuerfindung des Sozialen der Sozialstaat im flexiblen Kapitalismus

Der Sozialstaat befindet sich in einer Phase nachhaltiger Umbrüche. Dies ist mittlerweile Allgemeingut. Doch wie dieser Wandel, ja diese" Krise"näher zu bestimmen ist - darüber herrscht alles andere als Klarheit. Die vorherrschenden Diskurse über die Demontage bzw. den" neoliberalen"Rückzug des Sozialstaats greifen zu kurz. Dieses Buch schlägt dagegen vor, den Wandel vom (ver- )sorgenden zum aktivierenden und investiven Sozialstaat als fundamentale Achsenverschiebung im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft zu verstehen: als Neuerfindung des Sozialen. Es zeigt die Konturen einer" Aktivgesellschaft", in der Mobilität, Flexibilität und Produktivität zu politischen Steuerungsformeln individuellen Selbstzwangs verkommen. Nicht länger das Wohlergehen der einzelnen Bürger steht im Vordergrund, sondern vielmehr die Wohlfahrt der" gesellschaftlichen Gemeinschaft". Damit wird nicht weniger als das Grundversprechen der Moderne aufgegeben: ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Stephan Lessenich ist Professor für Vergleichende Gesellschafts- und Kulturanalyse am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine jüngsten Veröffentlichungen zum Thema des Bandes:" Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft", Frankfurt/New York 2006 (Herausgeber gemeinsam mit Frank Nullmeier);" Den Sozialstaat neu denken", Hamburg 2005 (gemeinsam mit Andrea Nahles, Jürgen Peters u.a.);" Wohlfahrtsstaatliche Grundbegriffe. Historische und aktuelle Diskurse", Frankfurt/New York 2003 (Herausgeber) sowie" Dynamischer Immobilismus. Kontinuität und Wandel im deutschen Sozialmodell", Frankfurt/New York 2003.
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