Auf den Marmorklippen

Auf den Marmorklippen

Ernst Jünger1995
Bruder Minor und Bruder Otho leben gemeinsam zurückgezogen in ihrer Klause in der Marina, einer Gegend, die an mediterrane Landschaften erinnert, an den Schwarzwald und die Region um den Bodensee: eine arkadische Landschaft, deren Verbindung von nordeuropäischen und südeuropäischen Elermenten einen mythischen Raum entwirft. Hier erforschen die Brüder die Botanik und legen in jahrelanger Arbeit ein umfangreiches Herbarium an. Bedroht wird die Idylle durch den Oberförster, dessen im tiefen Wald versteckte Reviere Zufluchtsort für Verbrecher und Ausgestoßene aller Art sind - auch der Rattenfänger von Hameln soll mit den verführten Kindern dort hin gezogen sein. Auf einer ihrer Exkursionen in die Wälder entdecken die Brüder die > Köppelsblek“, das hier als > Schinderhütte“ genannte Konzentrationslager des Oberförsters. Zunächst schleichend - dann aber in eine kurze erbarmungslose Schlacht zwischen den Bewohnern der Marina und den Horden des Oberförsters mündend, wird das Land und seine Gesellschaft zerstört. Auch die Klause mit dem Herbarium geht in Flammen auf - die Brüder selbst stecken sie durch einen Strahl des aus Kristall geschnittenen > Spiegels des Nigromontanus“ in Brand und sichern so den Fortbestand ihrers Werks in der > Sicherheit des Nichts“. Durch ihre guten Beziehungen gelingt ihnen die Ausreise über das Meer in das nicht weit entfernte Alta Plana, wo sie von früheren Freunden warmherzig empfangen werden. Das Schicksal der Marina hingegen bleibt im Dunkeln.
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sara gerner@bernhardstochter
5 stars
Jul 17, 2021