Sonnenblumenblues
Wie ist es, den Tod derer vorauszusehen, die man am meisten liebt? Man hat keine Worte dafür, ein ganzes Leben lang. Man ahnt nur, dass man darüber das Lächeln der Sonnenblumen vergessen kann. Luna ist alt, und sie stirbt. Doch sie kann nicht gehen, ehe nicht ihre Geschichte erzählt ist – von Anfang bis Ende und ohne die blinden Flecken, die sie all die Jahre so verzweifelt zu übersehen suchte. Ihre Enkelin Lucy, die bei ihr wacht in dieser letzten Nacht, erreicht sie nicht mehr, dort, wo Luna schon ist. Aber Lucy weiß, dass dies der Ort und die Zeit sind, sich zu erinnern. Und so beginnt auch sie im Gedächtnis ihrer Familie zu kramen, in dem viel Aberglauben und Angst nisten, aber auch viel Liebe. Und schließlich sogar eine Antwort auf die Frage, wer sie selbst ist.