
Manifesto A Radically Honest and Inspirational Memoir from the Booker Prize Winning Author of Girl, Woman, Other
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… und wenn wir uns schon dazu entschließen, uns für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen, können wir auch dafür sorgen, dass wir an diesem Kampf Spaß haben. Ich empfinde die aktivistische Tätigkeit als belebend, produktiv und lohnend, ganz im Gegensatz dazu, über gesellschaftliches Unrecht zu jammern und ansonsten darauf zu warten, dass sich endlich etwas ändert, denn damit verstetigt man bloß eine innere Haltung der Hilflosigkeit.

Nehmen wir mal an, ich würde in meinen Romanen nur über Menschen aus Nigeria schreiben, dann hätte ich allein eine Bevölkerung von 190 Millionen zur Verfügung - dreimal so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie im Vereinigten Königreich. Berücksichtigen wir dann noch, dass Menschen mit brauner Haut weltweit die Mehrheit ausmachen, schöpft man also, wenn man aus dieser Perspektive schreibt, aus den unendlichen, kreativen, histo- rischen, fantastischen, generations- und bevölkerungsgruppen- übergreifenden Möglichkeiten unseres Lebens. Nicht gerade eine Einschränkung. Absurderweise sind für manche Menschen nur Erzählungen über Weiße in der Lage, das Universelle in der Fiktion auszuloten. Das mag zu den unausgesprochenen Gründen gehören, warum Schwarzes Schreiben es so schwer hat, in Großbritannien veröffentlicht zu werden.

Während dieser Teenagerjahre wurde ich von einer, die sich durch das Lesen von Romanen schon immer vom Leben der an- deren fesseln ließ, zu einer, die im Theaterspiel versuchte, sich in andere zu verwandeln, was schließlich in den Wunsch münden sollte, andere Leben als mein eigenes regelrecht zu bewohnen, indem ich selbst Romane schrieb.