Abraham in Judentum, Christentum und Islam
Was bedeutet es zu glauben? Wer sich aktuell auf interreligiösem Parkett verständigen will, muss sich ein bisschen auskennen. Abraham ist eine in Judentum, Christentum und Islam beliebte Figur. Jede Religion sieht ihn jedoch etwas anders. Abraham gehört zu den bekanntesten Gestalten der Hebräischen Bibel. Die frühe Christenheit hat den ”Vater vieler Völker“ als Identifikationsfigur in Anspruch genommen. In der islamischen Tradition erscheint er in der Rolle eines Urvaters im Glauben und einer religiösen Gründergestalt. Nicht zufällig spricht man deshalb von den ”abrahamitischen Religionen“ oder von der ”abrahamitischen Ökumene“, wenn Juden, Christen und Muslime miteinander ins Gespräch kommen. In Abrahams einzigartiger Gottesbeziehung tritt etwas von der jeweiligen Auffassung des Phänomens ”Glauben“ in den Blick. Zugleich aber bemisst sich an dieser Figur auch die schwierige Beziehung zwischen der eigenen Gemeinschaft und der Völkerwelt. Ausgehend von der alttestamentlichen Abrahamsgeschichte stellen die Autoren Böttrich, Ego und Eißler das Profil des Patriarchen in der jüdischen Exegese, im Neuen Testament und in der patristischen Theologie, im Koran und in der islamischen Prophetenlegende vor. Dr. theol. Christfried Böttrich ist Professor für Neues Testament an der Universität Greifswald. Dr. theol. Beate Ego ist Professorin für Altes Testament an der Universität Osnabrück. Dr. phil. Friedmann Eißler ist Wissenschaftlicher Referent an der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin mit Schwerpunkt Islam und interreligiöser Dialog.