
Lilith Roman
Reviews

Im zweiten Teil der Reihe über die Uralte Metropole geht es wieder hoch her. Diesmal verschlägt es die Figuren nach Ägypten und Paris. Vier Jahre nach den Ereignissen um den Lichtlord Lycidas regen sich unbekannte Gestalten in Londons Untergrund. Menschen verschwinden unter mysteriösen Umständen, ganze Züge voller Unschuldiger werden angegriffen. Emily und Aurora müssen die Menschen, gemeinsam mit ihren Mentoren, vor einer Horde blutgieriger Wiedergänger und zahlreichen ägyptischen Gottheiten schützen. Dazu müssen sie in die Hölle hinab steigen und die Asche einer gewissen Lilith finden. Während ihrer verzweifelten Suche nach Rettung kommt Aurora ihrer tatsächlichen Herkunft immer näher und Emily verliebt sich in einen Musiker. Christoph Marzi hat wieder einen unglaublich komplexen Roman geschrieben, dessen Einzelheiten man beim ersten Lesen gar nicht vollkommen erfassen kann. Er führt uns hinab in eine zauberhafte Welt voller Mythen und Gottheiten. Die verzwickte Handlung nimmt immer wieder eine überraschende Wende und lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Marzis Ideenreichtum gepaart mit seiner sprunghaften Erzählweise hält die Spannung konstant auf allerhöchstem Niveau. Die hohe Zahl wichtiger Handlungsaspekte lässt leicht Verwirrung aufkommen, doch sorgt sie dafür, dass man immer dabei bleibt und voller Neugier weiter lesen muss. Marzis Roman ist durchweg logisch aufgebaut, kein Wendepunkt ist an den Haaren herbeigezogen. Alles läuft auf ein großes Ziel hinaus. Erschien die Geschichte zu Beginn noch vollkommen undurchsichtig, wird einem am Ende doch so einiges klar. Die Charaktere sind, wie gewohnt, treffgenau beschrieben und einfach liebenswert gestaltet. Man erkennt sie an ihrer Ausdrucksweise direkt wieder. Und auch die neu eingeführten Charaktere sind nicht minder interessant. Zum Schreibstil braucht man nicht viel sagen. Der ist, wie erwartet: phantastisch! Ich bin begeistert und freue mich auf den dritten Teil „Lumen“!


Highlights

Wie jede andere europäische Großstadt war auch Budapest ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Klassen und Missstände seiner Zeit.
Auch heute noch sehr zutreffend. Bin überrascht, dass es so ein Zitat in dem Buch gibt.