
Reviews

Bit of a slow start, but once overcome, I was not able to stop reading.

Das Buch "Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig hat mich regelrecht in seinen Bann gezogen. Die faszinierende Vorstellung, wie sich Leben entwickeln könnten, wenn nur ein kleiner Teil davon verändert würde, hat mich förmlich dazu gezwungen, Seite um Seite zu verschlingen. Die Protagonistin Nora Seed nimmt uns mit auf eine emotionale Reise durch verschiedene Parallelwelten, die mich nachdenklich gestimmt haben. Haigs Erzählweise und die tiefsinnigen Botschaften über Lebensentscheidungen, Verlust und Selbstfindung haben mich fasziniert. "Mitternachtsbibliothek" ist ein Buch, das einen lange nach dem Lesen begleitet und zum Reflektieren anregt. Eine absolute Empfehlung für jeden, der gerne in fesselnde Geschichten eintaucht und dabei über das eigene Leben nachdenken möchte.

"Manchmal lernt man nur wenn man lebt"

Was kommt danach? Nora beschliesst ihrem Leben ein Ende zu setzen und landet in eine Art Bibliothek. Zeitpunkt: Mitternacht. Zusammen mit Nora nimmt uns der Autor mit auf die Reise, das perfekte, glückliche Leben zu finden. Natürlich habe ich mit Nora mitgefiebert, mir aber auch gleichzeitig Gedanken über mein eigenes Leben gemacht. Wo wäre ich heute, hätte ich damals anders entschieden? Wieviele Möglichkeiten stehen mir noch offen? Noras Suche bleibt bis zum Schluss spannend. Ein lebensnahes, lebensbejahendes Buch.

Eine Frage, die sich vermutlich viele schon gestellt haben: Wie wäre mein Leben jetzt, wenn ich einmal eine Entscheidung anders getroffen hätte und anders abgebogen wäre? Diese Frage und die Prämisse sind nicht neu und so erinnert auch "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig an Filme wie "Butterfly Effect" oder Geschichten wie Dickens' Weihnachtsgeschichte. Und doch liest sich die ideenreiche Geschichte von Nora Seed, die durch eine ganze Bibliothek voller alternativer Leben irrt, sehr angenehm und frisch. Nicht zuletzt auch deswegen, weil eine ganze Reihe depressiver Gedanken geschildert werden, was zwar nicht zwingend für gute Laune sorgt, dieser bekannten Prämisse aber eine neue Facette verleiht. Lesenswert!

Der Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig war durchgehend auf meinem Instagram Feed zu sehen, dass ich mir dachte komm gibst du ihm mal eine Chance. Ich kann euch sagen, ich habe es nicht bereut. Die fünfunddreißig jährige, an Depressionen leidende, Nora Seed landet, nach dem sie versucht hat sich ihr Leben zu nehmen, in der Mitternachtsbibliothek. Dort bekommt sie die Chance sich für ein neues Leben zu entscheiden. Doch sie kann sich nicht irgendeins erfinden, sondern diese Leben müssen mit einer Entscheidung zusammen hängen die sie einmal in ihrem Leben getroffen hat. Bis sie sich entscheidet eines dieser Leben auszuprobieren ist sie im Limbo, zwischen Tod und Leben. Und so macht sie sich auf die Suche wie ihr Leben hätte sein können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte. Was mich sehr zu dieser Geschichte gezogen hat war das „Was wäre, wenn ich etwas anders gemacht hätte?“ Denn wenn wir mal ehrlich zueinander sind, stellt sich jeder mindestens einmal in seinem Leben diese Frage. Was wäre gewesen, wenn ich mich in der Schule mehr angestrengt hätte? Was wäre, wenn ich mich mehr auf meinen Sport fokussiert hätte? All diese Fragen können einen schon manchmal die ein oder andere Nacht stehlen. Der Autor hat das ganze gut rüberbringen können, vor allem den Aspekt, dass nicht alles so gelaufen wäre wie man es sich bei den Überlegungen vorstellt. Auch, dass jeder kleinste Entscheidung schon einen riesigen Einfluss auf die eigene sowohl als auch auf die Zukunft anderer haben könnte. Ich kann den Roman jedem ans Herzen legen der öfters mal über seine eigenen Entscheidungen nachdenkt. Und auch an alle die einen schönen Nachmittag mit dem lesen verbringen wollen.

Ich mag die Protagonistin und das Konzept des Buches. Außerdem ist das Ende ziemlich inspirierend, wenn man selbst nicht so wirklich Lust auf das Leben hat. Jedoch war ich kurz davor das Buch nicht weiter zu lesen, weil der Großteil ziemlich depremierend ist, wenn man über die Situation nachdenkt. Demnach empfehle ich das Buch nicht an Personen, die momentan eine sehr schlechte Phase durch machen und Hoffnung suchen. Denn die gibt es lediglich in den letzten ~30 Seiten.

In "Die Mitternachtsbibliothek" geht es um Nora – Nora ist eine junge Frau, die sich das Leben nimmt, aber anstatt im Jenseits zu landen, landet sie in der Mitternachtsbibliothek. In dieser Bibliothek gibt es unterschiedlichste Varianten ihres Lebens in Buchform. Alle basierend auf ihren unterschiedlich getroffenen Entscheidungen und was diese für das jeweilige Leben bedeuteten. Mit Hilfe der Bücher kann sie die jeweiligen Leben bereisen und, wenn für sie das richtige dabei ist, sogar bleiben. Nora versucht verzweifelt in einem ihrer Leben Platz zu finden, um glücklicher zu sein als jetzt. Allerdings besteht genau hierin das Problem – Wie soll sie ihr Glück finden, wenn sie nicht weiß wie es aussieht? Bevor ich mit dem Buch angefangen habe, habe ich bereits einige Stimmen dazu gehört, die durchweg positiv waren und es teilweise in den Himmel gelobt haben. Meine Erwartungen waren daher hoch und ich habe mich auf eine emotionale, tiefgreifende Story, die auch das Thema Depression behandelt, eingestellt. Diese konnten teilweise erfüllt werden. Der Autor konnte mich mit seinem Schreibstil und der Geschichte emotional auf jeden Fall mitnehmen und ich musste es stellenweise zur Seite legen, um Dinge sacken zu lassen und mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Im Mittelteil habe ich es als etwas zäh empfunden, es wurde zum Ende hin aber wieder besser. Mein Kritikpunkt an das Buch ist eher der Umgang mit der Depression von Nora – ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass das Buch von jemanden geschrieben wurde, der selbst an Depressionen erkrankt war. Es wird hier und da erwähnt, dass sie Medikamente nimmt und Panikkattacken hat. Leider wird es aber thematisch nicht wirklich aufgegriffen, sondern irgendwie abgewatschelt à la "Ändere deinen Blick auf dein Leben, mach das Beste daraus und du wirst dich besser fühlen." Alles in allem mochte ich es sehr gern, nur hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Tiefgang gewünscht.

Als Hörbuch auf Spotify - sehr angenehm zu lesen. Das Buch dreht sich, auf eine irgendwie spielerische und fantasievolle Art und Weise, um das Thema Depression und Selbstmord. Bleibt dabei aber meistens sehr einfache Kost und ist damit ein netter Zeitvertreib für nebenher.

Hörbuch gehört (Gekürzte Lesung) 6 Std. und 43 Min.














Highlights

"Vielleicht solltest du aufhören, dich ständig um die Anerkennung anderer Leute zu bemühen, Nora", flüsterte Mrs Elm, damit ihr Worte noch eindringlicher und vertraulicher wirken.

"Vielleicht solltest du aufhören, dich ständig um die Anerkennung anderer Leute zu bemühen, Nora", flüsterte Mrs Elm, damit ihr Worte noch eindringlicher und vertraulicher wirken.

Wer zu lange an einem Ort verweilt, vergisst die riesige Ausdehnung der Erde.


"Siehst Du? Manche Reuegefühle basieren überhaupt nicht auf Fakten. Manchmal sind Reuegefühle nur... " Mrs Elms suchte nach dem richtigen Begriff und fand ihn schließlich, "...ein Haufen Scheiße."
Sollte man sich immer Mal wieder vor Augen führen.

"Ehrlich gesagt, stinkt mir das ziemlich."

"Manchmal sind Reuegefühle nur..." Mrs Elms suchte nach dem richtigen Begriff und fand ihn schließlich, "...ein Haufen Scheiße."

»Gehe zuversichtlich in Richtung deiner Träume«, hatte Thoreau gesagt. »Lebe das Leben, das du dir vorgestellt hast.«
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Das Universum tendiert zu Chaos und Entropie. Das sind die Grundlagen der Thermodynamik. Vielleicht sind es auch die Grundlagen des Daseins.
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Sie korrigierte ihn nicht. Sie sagte ihm nicht, dass Kohle und Diamanten zwar beide aus Kohlenstoff bestehen, Kohle aber zu unrein ist, um zum Diamanten zu werden, da kann der Druck noch so hoch sein. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge beginnt man als Kohle und endet als Kohle. Vielleicht ist das die eigentliche Lehre des Lebens.

Weil man, Nora, manchmal nur lernt, wenn man lebt. - Die Bibliothekarin